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sein. Es ist hier so und guter Gesang in jedem der Lieder zu finden. An kleinen, feinen Wendungen in der Begleitung fehlt es gleichfalls nicht, wie freilich auch nicht an kleinen Declamationsfehlern, so klein, daß wir sie Schülern nachsähen, an gebildetern Talenten groß genug, um sie nicht wohlwollend darauf aufmerksam zu machen (so das es S. 3, Syst. 3, T. 2, das du S. 15, Syst. 3, T. 5). Melodiöse Heiterkeit zeichnet im Uebrigen fast alle Lieder des Heftes aus, das wir denn überhaupt gegen ein früher geschriebenes (Werk 8) als einen erfreulichen Fortschritt zur Meisterschaft betrachten müssen.

Ein Liederheft endlich von H. Esser[H 1] [Werk 4][H 2], einem bis jetzt noch wenig genannten Rheinländischen Componisten, beschließe diese fröhliche Kritik. Die Texte sind zur einen Hälfte von Rückert, dem geliebten Dichter, der, großer Musiker in Worten und Gedanken, dem wirklichen leider oft gar nichts hinzuzuthun übrig läßt, – zur andern Hälfte von weniger gekannten Dichtern. Die Compositionen werden auf das wohlthuendste überraschen; wie freut es, dies von einem Werk 4 sagen zu dürfen! Harmonie: rein und gewählt, – Melodie: klar, nicht ohne Eigenthümlichkeit, leicht sangbar, – Begleitung: natürlich, hebend, – Wahl der Texte: sinnig, ernst, – verlangt man einen besseren Paß in „Musiker’s Lande?“ Vorliebe für Franz Schubert, doch nur wie sie erlaubt, spür’ ich namentlich im 3ten und 5ten der Lieder; eine auffallend starke Reminiscenz an Weber („Arabien, mein Heimathsland“) im 4ten. Indeß stört bei so viel Eigenem,

Anmerkungen (H)

  1. [WS] Vorlage: X. Esser
  2. Zusatz von [GJ]