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und durch beseligt. — O! die Freude, unter seiner Leitung dieses Werk zu singen, in seine Ansichten einzugehen! –

22. Septbr. — Heute war ich in einem Laden, wo das Neuste der Messe zu sehen war, in ungeheurer Fülle und nur Putzsachen! — Diese Menschen alle die da kauften, diese Menge die da verkauften, ein Drängen und Treiben zum Wahnsinn! Alle liefen durch einander und Viele verloren fast ihren Kopf über das, was sie darauf setzen wollten. — Es drängte sich mir unwillkürlich eine Thräne in’s Auge, mir fiel Himmel und Erde so schwer auf’s Herz — ich dachte: diese Anstrengungen alle, wozu? warum? — um zu leben doch nicht? nein um sich das Leben auszuschmücken! — O vor allen künstlichen Blumen werden am Ende die Leute die unseres Schöpfers nicht mehr ansehen – – ich mußte fort.

Das Tagebuch für 1839 enthält nichts als die einzigen ahnungsschweren Worte:

3. Januar 1839. — Mit welch bangen, bewegten Gefühlen begrüße ich das neue Jahr — was wird es mir bringen, Freude oder Trauer? — Werde ich am Schlusse desselben noch hier weilen auf der Erde? — Muth und Standhaftigkeit. — Gott hilft mir gewiß, so oder so! –[H 1]




Anmerkungen (H)

  1. [GJ] Am 15. October desselben Jahres beschloß Henriette Voigt ihre irdische Laufbahn — 30 Jahre alt. II.215 Commons