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hab' es nun einmal so gemacht und kann nicht anders“, und man müßte dir dennoch gut sein. Wär’ ich aber dein Lehrer und klug, so gäb’ ich dir oft von Bach oder Beethoven in die Hände (von Weber, den du so sehr liebst, gar nichts), damit sich Gehör und Gesicht schärfe, damit dein zartes Fühlen festes Ufer bekomme und dein Gedanke Sicherheit und Gestalt. Und dann wüßt’ ich nicht, was dir selbst eine „neuste“ Zeitschrift für Musik anhaben könnte, das sich nicht aus „lieb und schön“ reimte.

Eusebius.

Wie schlau mein Eusebius d’rum herum geht! Warum nicht ganz offen: „der Herr Graf hat sehr viel Talent, aber wenig studirt.“

Florestan.




Sonate von F. Lachner.
W. 39.


Man würde erstaunen über den Ernst und die Tiefe, wenn obige Sonate[H 1] von einem Franzosen oder gar Italiener componirt wäre. Es giebt eben noch keine Weltkunst und ebendaher keine Kritik, die nicht ihren Maßstab nach dem Standpunkte der Bildung, auf dem die verschiedenen Nationen stehen, und nach deren Charakter richtete. Lachner ist ein Deutscher; ein deutsches geradegehendes Wort wird ihm recht sein.

Wir wissen nicht, ob wir uns freuen oder betrüben sollen, daß wir außer dieser Sonate, vielen Liedern

Anmerkungen (H)

  1. [WS] Franz Lachner, Sonate für Klavier zu vier Händen F-Dur op. 39 (ca. 1832): Grande Sonate / pour le / Pianoforte à quatre mains / composée et dedicée / à son ami / Mensieur / C. M. de Bocklet / par François Lachner. / Oeuvre 39. […] Vienne, / chez A. Diabelli et Comp. Graben, No. 1133. D. et. C. No. 5140. MDZ München 1834 erschienen.