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Auf dem Lande.

Ueberall, in jedem Lande, bewahrt das[WS 1] Dorf länger die örtlichen Eigenheiten und seine Bewohner halten länger an nationalen Sitten und Gebräuchen fest als die Bewohner grosser Städte, welche sich in regerem Verkehr mit der Aussenwelt befinden. Um daher Georgien kennen zu lernen, genügt nicht der Aufenthalt in Tiflis oder Kutais, vielmehr muss man das Land besuchen, dessen Leben von dem der beiden Hauptstädte ziemlich abweicht.

Als ich Tiflis verliess, war die Sommerhitze in dieser Stadt schon so lästig, dass der Aufenthalt im schattigen Grün der Berge eine doppelte Annehmlichkeit versprach. Schon in geringer Entfernung von Tiflis ändert sich die Landschaft bedeutend, denn man betritt eine waldige Gebirgsgegend, deren üppige Thäler mit Dörfern und Gärten übersät sind. Unser Weg führt vorerst zur Mündung der Aragwa in den Kur, zu der Stelle, deren Schönheit Lermontow in seinen „Mzyren“ besingt. Hier erheben sich zu beiden Seiten hohe Berge, die ziemlich steil sind und

beide Flüsse in enge Thäler einschliessen, was einen höchst

Anmerkungen (Wikisource)

  1. Vorlage: des
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Arthur Leist: Georgien. Natur, Sitten und Bewohner. Verlag von Wilhelm Friedrich, Leipzig 1885, Seite 60. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Georgien._Natur,_Sitten_und_Bewohner.pdf/63&oldid=- (Version vom 1.8.2018)