von der Stadt Gröningen entspringt, und in die Mündung der Ems sich ergießt.
Da die Gauen von Flüssen ihren Namen erhielten, und man auf den Karten keinen Fluß fand, von welchem der Name des Rangaus bequem hergeleitet werden konnte, so verfiel man auf die Fränkische Retzat, welche bey Bernheim entspringt, mit der nicht weit von Weissenburg herkommenden Schwäbischen Retzat bey Gemünd im Anspachischen sich vereinigt, und den Namen Redniz bekommt. Von dieser Redniz, welche im Mittelalter Retratenza, Rednitium, Radantia heißt, sollen die angränzenden Gegenden den Namen Radenzgau, Ratinzgau, Rednizgau, bekommen haben, und aus dessen Zusammenziehung der Name Rangau entstanden seyn.[1]
Folgendes könnte man anführen zur Bestättigung der Meinung, daß der Rangau vom Radenzgau nicht verschieden gewesen sey. Eckhart[2] erzählt aus dem Wirzburgischen Archiv, daß die Wenden, ein Slavisches Volk, besonders die Rednizwenden, an der Rednitz, dem Mayn, der Aurach (welche bey Herzogen-Aurach
Georg Wilhelm Dietz: Vom Rangau, ein Beytrag zur Geographie Frankens in den mittlern Zeiten in: Journal von und für Franken, Band 6. Raw, Nürnberg 1793, Seite 553. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Georg_Wilhelm_Dietz_-_Vom_Rangau.pdf/6&oldid=- (Version vom 1.8.2018)