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7 Kühe; 1380 5 Pferde und 9 Kühe; 1502 6 Pferde, 31 Stück Rindvieh, 50 Schweine, 500 Schafe. Im Inventar werden 9 Dienstbothenbetten verzeichnet. Der Abt Wenk ließ i. J. 1523 das Hofgebäude abbrechen und neu aufführen. Im Jahr darauf verlieh er den Hof an Kunz Beck und dessen Frau zu rechtem Erb und Erblehen für 475 Goldgulden. Die Käufer und ihre Erben wurden verpflichtet, jährlich 6 Sra. Korn, 6 Sra. Haber, 6 Gulden 5 Pfund 26 Pfennige und eine Henne an das Kloster abzureichen, jeden Herbst eine Fischfuhr zu leisten, jährlich viermal den Probst von Merkendorf aus nach Heilsbronn und zurückzuführen. Weiter hin bestimmte der Kaufbrief: „Sie dürfen 300 Schafe halten, haben im Verkaufsfalle das Handlohn zu zahlen; doch steht uns in diesem Falle frei, das Gut für 475 fl. wieder zu übernehmen.“ Der Verkauf veranlaßte fortwährend Streit, da die Schafe des Hofbesitzers die Klosterwaldungen und die Felder der Merkendorfer schädigten. Die Streitigkeiten wurden dadurch beseitigt, daß die Stadt Merkendorf mit Bewilligung des Abts Schörner und des Markgrafen für 1525 fl. dem Bauer Pfeifer den Hof abkaufte, einige Bauten niederriß, die Grundstücke in 20 Parzellen theilte und diese einzeln verkaufte. Was früher von dem ganzen Hofe an das Kloster geleistet werden mußte, wurde nun auf die 20 Parzellen vertheilt in der Weise, daß von jeder Parzelle 2 fl. jährlich an das Kloster gezahlt wurden, beim Verkauf auch das Handlohn. Auch die Pfarr- und Schulstelle erhielten bei dieser Zertrümmerung Grundstücke im Gossenlohe. Von der am 7. April 1556 in Heilsbronn ausgefertigten Urkunde über die Dismembration wurden zwei gleichlautende Exemplare gefertigt und in Merkendorf und Heilsbronn hinterlegt. Das dem ganzen Hofe zustehende Waldrecht wurde gleichfalls auf die 20 Parzellen repartirt. Niedergerissen wurde die Ringmauer, der Graben, die Kapelle und das Forsthäuslein. Das Areal, worauf diese Bäulichkeiten standen, kam nach drei Jahren wieder an das Kloster durch Tausch.

Die Mühle bei Dürrnhof, gleichfalls heilsbronnisch, wurde für 900 fl. an Bürgermeister und Rath von Merkendorf

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Georg Muck: Geschichte von Kloster Heilsbronn (Band 2). C. H. Beck’sche Buchhandlung, Nördlingen 1879, Seite 442. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Georg_Muck_-_Geschichte_von_Kloster_Heilsbronn_(Band_2).pdf/444&oldid=- (Version vom 1.8.2018)