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in seiner Berufungsurkunde ausdrücklich verpflichtet, nach den in der Gemeinde bestehenden Gebräuchen und Gewohnheiten das Evangelium Christi zu verkündigen und die Sakramente zu verwalten. Unterm 12. Februar 1823 erfolgte die Landesherrliche Genehmigung der Wahl durch die Königlich Preußische Kirchen- und Schul-Commission in Köln, und am 19. März desselben Jahres wurde der Neuerwählte durch die obengenannten Moderatoren ordinirt und feierlich in sein Amt eingeführt.

Verfolgen wir nun zunächst die Geschichte unserer Schule zu Mollys Zeit. Lehrer Wirths wird am 6. April. 1829 mit 80 Thalern jährlich pensionirt. Ihm folgt am 6. December desselben Jahres Peter Selbach aus der Becke im Kreise Gummersbach und, als dieser schon am 20. Juni 1832 nach Odenspiel zieht, am 28. Oktober 1832 der Lehrer Wellenbeck, der aber gleichfalls nach nur kurzer Dauer am 19. August 1834 die Stelle wieder verläßt, um einem Ruf nach Wahlscheid zu folgen. Unter den dreien für die Wiederbesetzung der Stelle vorgeschlagenen Bewerbern wurde sowohl von dem zeitigen Schulvorstande, als auch von der Königlichen Regierung in Cöln, der Lehrer Kolb für den würdigsten gehalten, derselbe aber von der Königlichen Regierung in Trier nicht entlassen, weshalb unterm 15. Januar 1835 Gustav Berghaus von Gummersbach ernannt und am 5. März in sein Amt zu Rosbach eingeführt wurde. – Schon zu Wellenbecks Zeit hatte man an den Neubau eines Schulhauses mit zwei Klassenzimmern gedacht, diesen Plan aber damals nicht zur Ausführung bringen können. 1839 mußte das alte Schulhaus, an welchem man die Unterhaltungskosten zu sehr gespart hatte, verlassen und die Schule von 1840 an in einem gemietheten Locale gehalten werden. Es wird von neuem auf den Neubau eines Schulhauses mit zwei Lehrzimmern angetragen, von denen das eine vorläufig zur Ertheilung des kirchlichen Religionsunterrichtes benutzt werden sollte, bis die entsprechende Schülerzahl eine zweite Lehrkraft erfordere, dieser Antrag aber im Dezember 1843 von der Königlichen Regierung abgelehnt. Endlich, am 14. Mai 1845, wird der Grundstein zu dem neuen Schulhause mit einem Klassenzimmer gelegt, und am 10. November 1846 die Schule feierlich eingeweiht. – Von derselben Regierung, welche den obigen abschläglichen Bescheid ertheilt hatte, wurde später – im August 1865 – die Einrichtung einer zweiten Classe verfügt, und die bisherige Lehrerwohnung zu einem Schulsaal eingerichtet, in welchem am 1. Oktober 1865 der Unterricht mit der zweiten Classe seinen Anfang nehmen konnte.

Berghaus stirbt am 28. April 1860. Ihm folgt nach einer kurzen interimistischen Verwaltung durch Peter Christians am

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Josua Julius Garschagen: Die evangelische Gemeinde Rosbach a. d. Sieg. Albert Pfeiffer, Solingen 1884, Seite 36. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:GarschagenRosbach1884.pdf/36&oldid=- (Version vom 7.4.2021)