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Unter Oettershagen wird am 27. Juni 1737 die mit dem Tode des Lehrers Wirths erledigte Schulstelle durch Berufung des Johann Anton Richter von Herdorf, Kirchsspiels Daaden in der Grafschaft Sayn, wiederbesetzt. In seiner Berufungs-Urkunde wird hervorgehoben, das er ein ehrsamer und geschickter Mann sei, der nicht nur durch echt beglaubigte Zeugnisse empfohlen worden, sondern auch durch gute Proben Beweise seiner Geschicklichkeit und Fähigkeit gegeben habe.

Schon in dem darauf folgenden Jahre 1738, also nach circa 7jähriger Amtswirksamkeit in Rosbach, stirbt Pastor Oettershagen, und es beginnen nun in der Geschichte der Gemeinde Jahre innerer Zerfahrenheit und Zerrissenheit. Bei der Pfarrwahl entsteht nämlich wegen eines Candidaten Hausmann Zwiespalt unter den Gemeindegliedern, der sich zu einem langwierigen, verwickelten und kostspieligen Proceß gestaltet. Um was es sich dabei handelte, ist nicht ersichtlich. Genug, die Stelle wird Jahre lang nicht besetzt, und die benachbarten lutherischen Pastoren müssen die Amtsgeschäfte verrichten und die Gemeinde mit bedienen. Erst unterm 28. Dezember 1742 kann der damalige Inspektor Scheibler zu Volberg, „nachdem, wie er schreibt, die wertheste evangelisch-lutherische Gemeinde zu Rosbach nach gehabtem einigem Zwiespalt durch Gottes Gnade sich wieder vereinbaret, und die Sache so weit gediehen, das zu einer friedlichen Pastorat-Wahl Hoffnung vorhanden,“ den Wahltermin auf den 2. Januar 1743 anberaumen. Mit Abhaltung dieser wichtigen Wahl werden die Pastoren resp. Assessoren Büren zu Eckenhagen, Euteneuer zu Waldbroel und Alefeld zu Ruppichteroth, und unter diesen Euteneuer mit der Wahlpredigt betraut. Als Candidaten, welche zur Probe gepredigt, unter denen also die Gemeinde zu wählen habe, werden Moes, Wirth, Hölterhoff, Groß, Hartmann und Jäger genannt, und für die Wahl Ordnung und Friede, für das Zusammensein des künftigen Lehrers und seiner Zuhörer aber stete Einigkeit und Erbauung zur Gottseligkeit in allen Stücken und zur ewigen Seligkeit gewünscht und erfleht.

Die Wahl hätte auf keinen Geeigneteren fallen können, als auf den einhellig Erwählten, Heinrich Theodor Hartmann, den Sohn des Pastors Johann Theodor Hartmann in Leichlingen und Vater des im Jahre 1844 nach beinahe 71jähriger Amtswirksamkeit zu Düsseldorf verstorbenen Consistorialrathes und Pastors Theodor Hartmann. Unser Hartmann war eine junge, frische, energische Kraft, wohl geeignet, die Gemeinde nach innen zu einigen und nach außen zu vertreten.

Noch im Jahre 1651 war von dem damaligen Schultheis und den Geschworenen zu Rosbach an den Amtsverwalter zu

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Josua Julius Garschagen: Die evangelische Gemeinde Rosbach a. d. Sieg. Albert Pfeiffer, Solingen 1884, Seite 21. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:GarschagenRosbach1884.pdf/21&oldid=- (Version vom 6.4.2021)