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evangelischen Schule zu Rosbach Erwähnung, und zwar in einem von Greineisen geschriebenen Donationsschein über ein Stück Land, welches Elisabeth, des sel. Lindenpützers eheliche nachgelassene Tochter, jetzige Joh. Peter Rosbachs zu Rosbach Ehefrau, zu Gottes Ehre und Beförderung christl. Lehre geschenkt und gegeben. — 1729 am 2. Dezember wird, nachdem der bisherige Glöckner und Schulmeister zu Rosbach gestorben, für den vacanten Glock- und Schuldienst Johannes Peter Wirths von Baumen in der Gemeinde Waldbroel angenommen und dazu bestellet, „daß er 1) die Jugend im Lesen, Schreiben, Singen, Beten und anderen Stücken des Christenthums fleißig informire, derselben mit einem exemplarischen Lebenswandel vorgehe, zu aller Gottesfurcht und christlichen Tugenden, soviel an ihm ist, anführe, auch die Schule nicht allein Winters, sondern auch Sommers und das ganze Jahr hindurch, wenn ihm Kinder zugeschicket werden, halte und informire, und 2) auch den Glockendienst auf die Art und Weise, wie bisher geschehen, vertrete und die Kirchenschlüssel wohl verwahre, wenn die Glocken gezogen werden müssen, selbst dabei sei, die Schlaguhr in eigener Person stelle und auf Alles gut Acht habe, damit nichts muthwilligerweise verwahrloset werde.“ 1723 wurde eine neue Kirchenuhr angeschafft. Wirths ist der erste Glöckner und Schuldiener zu Rosbach, der uns mit Namen genannt wird.

Greineisen war um 1723 gleichzeitig Oberbergischer Assessor. Er stirbt, nachdem er eine Zeit lang einen Adjunkten gehabt, im Jahre 1730 an Altersschwäche. Die Gemeinde beruft „mit Hintantsezung des sonst in allwegen einer ehrsamen Gemeinde competirenden Wahlrechtes“ einhellig ihren vorigen Adjunctum, nunmehrigen Neustädtischen pastorem primarium Johann Gerhard Oettershagen von Wiedenest, der nach Wirth ein Enkel Greineisens war. Die Berufungsurkunde ist am Tage des Apostels Thomas[WS 1] 1730 von dem Schultheiß-Verwalter Joh. Adolph Venn ausgefertigt, trägt bereits 159 Unterschriften wahlberechtigter Gemeindeglieder, und wurde das Original — im Archiv befindet sich nur eine Abschrift — am 2. Januar 1731 von zwei Deputirten in Wiedenest präsentirt. Wir entnehmen ihr nur die Notiz, daß der damalige Kirchenvorstand aus einem Kirchmeister, zwei Kirchen-Aeltesten, einem Vorsteher und einem Armen-Provisor zusammengesetzt war. — Im März 1736 wird die Kirche bestohlen, namentlich der Altardecken und Abendmahlsgefäße beraubt, so das der Kirchenvorstand genöthigt ist, unter dem 28. März von der Nachbargemeinde Leuscheid einen Kelch und Teller zu entleihen. Der Schaden wird durch freiwillige Beiträge ersetzt, und am 27. Dezember desselben Jahres können die geliehenen heiligen Gefäße an Leuscheid zurückgegeben werden.

Anmerkungen (Wikisource)

  1. Der Thomastag ist der 21. Dezember.
Empfohlene Zitierweise:
Josua Julius Garschagen: Die evangelische Gemeinde Rosbach a. d. Sieg. Albert Pfeiffer, Solingen 1884, Seite 20. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:GarschagenRosbach1884.pdf/20&oldid=- (Version vom 15.4.2021)