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wir mit einem Schiff, die Jungfer Margaretha genannt, das gar keine hat, welches uns um so viel lieber ist. Es legte heute auf die Rhede aus, u. wir werden also ehester Tagen an Board gehen, obgleich unsere Sachen noch nicht angekommen sind. Mein Anliegen ist, daß sich mein blutiger Marter-Mann zu mir bekennen u. mit Seinen Wunden alle Stunden recht nahe bleiben möge. Ich bin ein armes Wesen, das sich nichts zutrauen kan noch will, bin aber doch aus Gnaden Seine. So will ich denn hiemit in Europa aufs zärtlichste Abschied nehmen; ich gehe mit der Gemeine Segen zu den lieben Schwarzen, u. mein treustes u. bestes Herz sey mir und meinen Brüdern auch auf dieser Reise innig nahe. Ich grüße das ganze Directorium u. bitte mir ferner deßelben Liebes-Andenken kindlich aus.

Bruder Bryant schreibt in einem Postscript: die 3 Brüder sind d. 2tn Jun. vergnügt u. gesund an board gegangen u. abgesegelt.

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: Gemein-Nachrichten 1765,2. , Herrnhut 1765, Seite 26. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:GN.A.110_Gemein-Nachrichten_1765,2.pdf/30&oldid=- (Version vom 29.9.2024)