Bruder Sternberg wird euch noch alles das mündlich sagen, was ich nicht schreiben kan; denn er weiß alle meine Umstände u. wie ich mich befinde, wie ich auch durch Bruder Pakosta an Bruder Grasmann geschrieben habe.
Das Blut Jesu Christi erbarme sich über mich u. besprenge mir mein ganzes Herz! das wünsche ich mir. Theure Gemeine! ich will nicht mehr falsch mit Dir handeln, ich weiß schon, was mich das gekostet hat; ich will lieber sterben, als ungerade mit euch umgehen. Das sind unglückselige Wege, die ich gegangen bin; ich wünsche es keinem aus unsrer Böhmischen Nation, daß er so werde wie ich bin.
Es wird nun ein Jahr seyn, daß ich Dich besucht habe, u. nun ist mir wieder so, daß ich Dir schreiben möchte. Was Du damals mit mir geredet hast, das hat in meinem Herzen Platz gegriffen, u. der Heyland hat Deine Reden, in Ansehung der Gemeine u. des Aergernißes,
: Gemein-Nachrichten 1765,2. , Herrnhut 1765, Seite 168. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:GN.A.110_Gemein-Nachrichten_1765,2.pdf/172&oldid=- (Version vom 9.11.2024)