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Vorcheim war bisher nicht gepflastert. Der durch alle Gassen der Stadt fließende offene Bach, welcher wegen seiner unbedeutenden Einfassung die Straßen fast nie austrocknen ließ, vermehrte die Unreinlichkeit eher, als daß er solche verminderte. Ein in der Mitte der Stadt befindlicher Teich, in dem sich alles Ekel erregende concentrirte, verursachte öfters die hartnäckigsten Epidemien, wodurch viele Menschen hinweggerafft wurden. Der wohlthätige Fürst ließ aber den stinkenden Teich austrocknen und auffüllen, den offenen Bach in einen unterirdischen Canal fassen, und den Anfang mit Pflasterung der Stadt machen. In kurzer Zeit wird auch diese wohlthätige Reform geendet seyn. – Ein in der Mitte des Orts stehender alter Thurm, der zu nichts diente als die Straße zu verengen, ward mit vielen Kosten abgebrochen und weggeräumt. – Der große Paradeplatz, auf welchem man nach wenigen Regen kaum gehen konnte, wurde ganz aufgefüllt und in einen schönen Marktplatz und angenehmen Spaziergang umgeschaffen. – Franz Ludwig besuchte selbst einigemahl die Schulen in V. die in elenden Löchern, zum körperl. Nachtheil des Lehrers und der Lernenden, gehalten werden