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dem Wirthshause von Stübben in Düsseldorf Statt gefundenen zahlreich besuchten Versammlung des Volksklubs vorgelesen habe.

Die wider ihn erhobene Beschuldigung, durch das Vortragen des Gedichts in einer öffentlichen Versammlung, so wie durch dessen Druck die Bürger direct aufgereizt zu haben, sich gegen die landesherliche Macht zu bewaffnen, auch die bestehende Staatsverfassung umzustürzen, hat er von sich abgelehnt, und bemerkt, daß der Gegenstand des Gedichtes der sei, den Contrast zwischen den Zuständen und Aussichten des März und zwischen der neuesten Lage der Dinge darzustellen, und seine Absicht dabei die gewesen sei, durch diese Darstellung das Volk aufzuwecken und zu ermannen zu einem moralischen Kampfe gegen die ihm angethane Unbill.

Dieses Gedicht, welches im Manuscript sowohl, als in mehreren Exemplaren bei den Acten liegt, welches zum Besten des Volksklubs in Düsseldorf gedruckt und für einen Silbergroschen verkauft worden ist, enthält aber das Gegentheil von dem, was der Angeklagte ihm unterlegen will.

Zunächst läßt derselbe die auf den Barrikaden in Berlin Gefallenen vor dem königlichen Schlosse und dem Anblicke des Königs erscheinen, den er schmäht, verhöhnt und verflucht. Sodann spricht er seinen Tadel darüber aus, daß feig verscherzt worden, was die Gefallenen trotzig errungen hätten und fordert direct zum Kriege und zum Umsturz der Verfassung mit folgenden Worten auf:

„O Volk, und immer Friede nur in deines Schurzfells Falten!
Sag an, birgt es nicht auch den Krieg? Den Krieg herausgeschüttelt!
Den zweiten Krieg, den letzten Krieg mit Allem, was dich büttelt.
Laß deinen Ruf: „Die Republik!“ die Glocken überdröhnen,
Die diesem allerneuesten Johannesschwindel tönen!“

Empfohlene Zitierweise:
Stenographischer Bericht des Processes gegen den Dichter Ferdinand Freiligrath. Düsseldorf 1848, Seite 27. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Freiligrath-Prozess.djvu/31&oldid=- (Version vom 17.8.2016)