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DAS GROSSHERZOGLICHE PALAIS.
Von Fr. Kempf.


Während an der alten Deutschordenskommende die klassicistischen Formen nur schüchtern auftreten, behaupten sie bei dem jetzigen Grossherzoglichen Palais[1] schon fast ganz die Vorherrschaft.

Grossh. Palais

Das Gebäude steht auf der Stelle der sehr alten Häuser »zum Maienthau« und »zum Wolkenbruch«. Die beiden Grundstücke, von denen das erste sich lange Zeit im Besitze des Geschlechtes Snewlin von Landeck befunden hatte, kamen gegen Ende des 16. Jahrhunderts an die Freiherren von Sickingen-Hohenburg. Ein Nachkomme dieses Hauses, Ferdinand Sebastian von Sickingen, liess die beiden Häuser niederlegen und im Jahre 1770 durch den französischen Architecten d’Isnard, der damals gleichzeitig den grossartigen Kuppelbau der Abteikirche zu St. Blasien leitete, ein neues, stattliches Palais aufführen.

Die Façade des dreigeschossigen Baues trägt ganz das Gepräge des französischen Klassicismus. Der Mittelbau schliesst



  1. Vergl. Poinsignon, Das Grossherzogliche Palais zu Freiburg i. Br., Zeitschr. d. Breisgau-Vereins Schauinsland, Bd. 12 (1885), S. 3 ff.
Empfohlene Zitierweise:
: Freiburg im Breisgau. Die Stadt und ihre Bauten. H. M. Poppen & Sohn, Freiburg im Breisgau 1898, Seite 480. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Freiburg_Bauten_480.jpg&oldid=- (Version vom 29.12.2016)