Seite:Freiburg Bauten 326.jpg

Diese Seite wurde noch nicht korrekturgelesen. Allgemeine Hinweise dazu findest du auf dieser Seite.

alte Glasmalereien verwendet, welche die Münsterfabrik in den Jahren 1818 und 1820 erworben hatte. Sie rührten zum Theile aus der früher zu Konstanz auf dem Münsterplatze gestandenen St. Mauritius-Kapelle her, zum anderen Theile hatten sie die alte Dominikanerkirche unserer Stadt geschmückt.

Diese Flickfenster, welche an verschiedenen Stellen sich befinden, enthalten im Ganzen dreizehn Felder aus einem Fenster, das nach einer bruchstückweise erhaltenen Inschrift eine Stiftung der Bergleute vom Schauinsland war, denn es heisst dort: ,(D) is . gulten die . froner . ze . dem . (S) ch (o) winsland, oder übersetzt: Dies Fenster bezahlten die (herrschaftlichen) Bergleute der Gruben am Schauinsland. Die vier Fussfelder enthalten Darstellungen von Grubenarbeitern, deren einige das Erz brechen, während andere es in Säcke sammeln. Die übrigen neun Felder zeigen in Medaillons die Monatszeichen. Der Grund der Felder ist roth mit Eichenlaub in Grisaille und zu beiden Seiten eingefasst von schmalen Bordüren aus violetten und rothen Rosen. Diese Bruchstücke, deren Wiedervereinigung sehr zu wünschen wäre, befinden sich in den ersten zwei Fenstern der Südseite und in dem zweiten auf der Nordseite.

Die grössere Zahl der Fenster in den Seitenschiffen sind Stiftungen der Zünfte, wie aus den Wappen zu erkennen ist. So wurden die prächtig wirkenden Rosetten von den Müllern und den Rebleuten gewidmet.

Die ältesten Glasmalereien haben jetzt ihren Platz in den beiden mittleren Oeffnungen des schon erwähnten ersten Fensters der Südseite.

Empfohlene Zitierweise:
: Freiburg im Breisgau. Die Stadt und ihre Bauten. H. M. Poppen & Sohn, Freiburg im Breisgau 1898, Seite 326. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Freiburg_Bauten_326.jpg&oldid=- (Version vom 16.1.2023)