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ausgebreitet über die Vertreter der verschiedenen Stände, die zu den Füssen der Heiligen knieen. Zu beiden Seiten des Schreines stehen unter Baldachinen zwei grössere Figuren: zur Linken der hl. Antonius der Einsiedler, zur Rechten der hl. Bernhard. In dem, wie es in spätgothischer Zeit häufig begegnet, architectonisch nicht vermittelten Aufsatze des Schreines steht in der Mitte der hl. Bischof Konrad, rechts Johannes der Evangelist, links der hl. Sebastian; ganz oben Christus mit der Weltkugel. Die Flügel des Schreines fehlen und es ist unbekannt, wohin sie gekommen sind. Der Altar war jedenfalls ursprüng farbig gefasst und vergoldet; durch den jetzigen Anstrich ist seine Schönheit wesentlich beeinträchtigt.

Bestandtheile spätgothischer Schnitzaltäre enthalten auch die gegenwärtig an den östlichen Vierungspfeilern stehenden Schreine. Der links aufgestellte Dreikönigen-Altar entbehrt ebenfalls der Flügel. In der Mitte des Schreines sind die Weisen aus dem Morgenlande dargestellt, wie sie dem auf dem Schoosse Mariä sitzenden Kinde ihre Opfergaben überreichen. Der Aufsatz enthält die weniger gut gearbeiteten Figuren Christus, Maria und Johannes. Als ursprünglicher Standort des Werkes wird schon von Schreiber die Kapelle des Basler Hofes bezeichnet. Für diese Annahme spricht auch, dass sich auf den nicht mehr vorhandenen Flügeln die Bilder der Heiligen Heinrich und Pantaleon, der Schutzpatrone Basels, befunden haben. Als Meister nennt sich Johannes Wydynz unter Beifügung der Jahreszahl 1505. Die alte Bemalung hat im Jahre 1600 durch einen gewissen Johannes Baer eine Erneuerung erfahren. Im Jahre 1823 wurde dann das ganze Werk durch den um die innere Ausstattung des Münsters überhaupt sehr verdienten Bildhauer Josef Dominik Glaenz restaurirt und mit einem Antependium versehen.

Der rechts aufgestellte St. Anna-Altar ist an seinen jetzigen Standort aus der St. Anna-(Alexander-)Kapelle verbracht worden. Der figurale Schmuck, dessen Schöpfer nicht bekannt ist, zeigt im Mittelschrein die hl. Anna selbdritt, rechts zwei Heilige der Sippe. Der Aufsatz, welcher die Statuetten des hl. Laurentius und Johannes des Täufers zu beiden Seiten eines Ecce homo-Bildes enthält, ist wie der grösste Theil der architectonischen Umrahmung, ebenfalls von Glaenz im Jahre 1821 hergestellt. An Kunstwerth ist dieser Altar dem ebengenannten unzweifelhaft überlegen, vor Allem im Ausdruck und in der Gewandung.

Der einzige der Renaissancezeit angehörige Altar befindet sich, wie bereits erwähnt, in der Lichtenfels-Kapelle. Der sehr schöne architectonische Rahmen umschliesst eine trefflich gemalte Verkündigung, zu

Empfohlene Zitierweise:
: Freiburg im Breisgau. Die Stadt und ihre Bauten. H. M. Poppen & Sohn, Freiburg im Breisgau 1898, Seite 316. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Freiburg_Bauten_316.jpg&oldid=- (Version vom 13.6.2022)