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weit führen. Einige jedoch dürfen an dieser Stelle nicht übergangen werden. Im südlichen Seitenschiffe befindet sich das älteste erhaltene Grabmal, noch dem 14. Jahrhundert angehörend. Es hat ehemals eine Deckplatte gebildet, auf welcher in Hochrelief die liegende Gestalt eines Mannes in ritterlicher Rüstung, die Hände gefaltet, die Füsse auf einem Löwen ruhend, dargestellt ist. Dieses Monument gilt als das des Herzogs Berthold's V., welcher im Jahre 1218 im Chor, vielleicht in der damaligen Krypta bestattet wurde. Hier ruhten seine Gebeine, bis beim Abbruch des alten Chores das Grab an die Südseite des Langhauses verlegt werden musste. Im 16. Jahrhundert hat man die Platte an ihrem jetzigen Standorte aufgerichtet.

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Standbild Berthold's V.

Zu beiden Seiten der Zugänge zum Hochchor stehen in Nischen die reliefirten Gedenkplatten für die Herzöge von Zähringen, Arbeiten des Bildhauers Xaver Hauser aus dem Anfange unseres Jahrhunderts. Rechts sehen wir Berthold III. und Berthold IV. in ritterlicher Rüstung, links Konrad, den Bruder Berthold's III. und den Lütticher Bischof Rudolf, einen Bruder Berthold's IV.

Die Standbilder der Bischöfe im nördlichen Seitenschiffe sind wohl recht bedeutende Arbeiten der modernen Plastik, passen aber durchaus nicht in den Rahmen eines mittelalterlichen Kirchenbaues. Die Statue des ersten Erzbischofs Dr. Bernh. Boll (1827 bis 1836) wurde im Jahre 1839 von Bildhauer A. Friedrich in Strassburg gefertigt. Sein Nach- folger Ign. Demeter (1836-1842) hat nur ein einfaches Architecturmonument erhalten. Das Standbild des Erzbischofs Hermann v. Vicari (1842-1868) in Cararamarmor ist von J. Seitz in Rom 1883-84 aus- geführt worden. Seiner Auffassung ist das Motto des Hochseligen »Deus fortitudo mea!« zu Grunde gelegt. Das Denkmal des Weih- bischofs Lothar v. Kübel (1868-1881) in betender Haltung rührt von Bildhauer Baumeister in Karlsruhe her. Erzbischof Johann Baptist Orbin (1882-1886) ist mit dem Bischofsstabe, segnend dargestellt. Meister dieses letzteren Werkes ist Bildhauer G. A. Knittel.

Ferner sind zu erwähnen die vor dem Hauptportal auf barocken Säulen sich erhebenden Standbilder der Schutzpatrone. Aus den Chronogrammen der Inschriften an den Postamenten ergibt sich, dass die

Empfohlene Zitierweise:
: Freiburg im Breisgau. Die Stadt und ihre Bauten. H. M. Poppen & Sohn, Freiburg im Breisgau 1898, Seite 312. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Freiburg_Bauten_312.jpg&oldid=- (Version vom 18.6.2022)