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Leibungen der Oberfenster mit Kehlen versehen sind, welche Säulchen mit konsolenartigen Kapitellen zur Aufnahme von Figuren enthalten. Die Fenster des Kapellenkranzes sind zweitheilig, jene des Hoch- chores aber viertheilig. Bei allen zeigt sich die Neigung zu möglichst grosser Vielgestaltigkeit der Maasswerkmotive. So wechseln die Formen des Lanzettbogens mit dem normalen Spitzbogen und nicht selten liegt der Scheitel seitlich statt in der Mitte, so dass die Achse des ganzen Fensters verschoben erscheint.

Die Chorkapellen sind ausnahmslos in vier Seiten des Sechsecks angelegt. Ebenso stimmt die Innenstructur[WS 1] der einzelnen im Wesentlichen überein. Die Unterschiede in der Architectur beschränken sich auf bald schlichtere, bald reichere Behandlung der Gewölbeschlusssteine, der Rippen und der Sockel; insbesondere sind erstere nicht selten mit kunstvollem Bildwerk geziert.

Vor dem eigentlichen Kapellenkranze des Chores liegt, an die Ostseite des nördlichen Querhauses angefügt, die ehemalige St. Anna-Kapelle, welche, seitdem sie zur Aufbewahrung der Reliquien des hl. Alexander dient, den Namen Alexander-Kapelle trägt. Sie ist zweigeschossig angelegt und unten durch ein reiches Sterngewölbe, oben durch ein einfaches Kreuzgewölbe abgeschlossen. Ihr Licht empfangen beide Geschosse durch ein viergliedriges, quer getheiltes Fenster, dessen untere Parthie das berühmte, nach einer Visirung von Hans Baldung ausgeführte Glasgemälde enthält. Merkwürdig ist die Kapelle ausserdem noch, abgesehen von jener oben bereits erwähnten romanischen Arkade, durch ihren Bodenbelag, der aus grünlichen und röthlichen Marmorfliesen gemustert ist.

Die erste der eigentlichen Chorkapellen, welche dem Basler Domkapitel während seines Freiburger Aufenthaltes (1529-1678) als Sakristei diente, wird desshalb heute noch vielfach als Basler Sakristei bezeichnet. Sie birgt die Grabstätte des im Jahre 1514 verstorbenen Edlen Jakob Heimhoffer und seiner Ehefrau. Hier mündet auch die Wendeltreppe, die zur Plattform des Chores führt. Die nächste Kapelle ist benannt nach dem adligen Geschlechte von Blumnegg, dem sie den grössten Theil ihrer inneren Ausstattung verdankt. Früher besass sie einen der hl. Maria Magdalena geweihten Altar mit dem Wappen der Familie von Summerau. Bestattet sind hier Mitglieder der Geschlechter von Brempt und von Blumnegg. Zwischen dieser und der nächsten Kapelle liegt der nördliche Eingang zum Chor. Es folgt dann die St. Martinskapelle, bekannter unter der Bezeich-

Anmerkungen (Wikisource)

  1. Vorlage: Innnenstructur
Empfohlene Zitierweise:
: Freiburg im Breisgau. Die Stadt und ihre Bauten. H. M. Poppen & Sohn, Freiburg im Breisgau 1898, Seite 282. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Freiburg_Bauten_282.jpg&oldid=- (Version vom 12.7.2023)