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brochenen Steinpyramide, welche die älteste ihrer Gattung überhaupt und dennoch zugleich die vollendetste ist.

Kein zweites Bauwerk vermag das Flüssigwerden der Steinformen so zur Anschauung und zu immerwährendem Genusse zu bringen, wie dieser schönste Thurm Europas, vielleicht der Welt! Er hat eine Menge von Nachahmungen der verschiedensten Art gefunden, keine hat ihn übertroffen, keine hat ihn erreicht! Und so steht er da, in seinen drei Haupttheilen, dem quadratischen Unterbau, dem achteckigen Glockenhause und der durchbrochenen Pyramide strenge charakterisirt und doch in vollendetster Weise zu einem Ganzen vereinigt, durch die Jahrhunderte in seiner Färbung immer schöner und wärmer geworden, wie ein Riesenkunstwerk aus Bronze, aus einem Guss!

Die frühere Ansicht, dass der Thurmbau zwei Meistern zuzuschreiben sei, hat sich längst als hinfällig und unzutreffend erwiesen. Gerade in dem Kontrast zwischen der Einfachheit der unteren Parthien des Thurmes zu den allmählich immer reicher werdenden oberen Theilen liegt eben eine bewusste Steigerung, ein Hauptreiz des Bauwerkes.

Empfohlene Zitierweise:
: Freiburg im Breisgau. Die Stadt und ihre Bauten. H. M. Poppen & Sohn, Freiburg im Breisgau 1898, Seite 256. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Freiburg_Bauten_256.jpg&oldid=- (Version vom 9.1.2023)