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so führt Geiges aus[1], dass man den Bau schon westlich des Querschiffes vorläufig abgeschlossen hatte, es ist aber auch nicht unmöglich, dass noch das erste anschliessende Schiffsjoch stand, von dem, wie wir oben erwähnten, wenigstens die Fundamente nachgewiesen wurden, und von welchem auch noch Anschlussspuren in der jetzigen Mittelschiffwand zu erkennen sind, während gegen die Annahme, dass das romanische Bauproject bis zur Westfaçade gelangt war, gewichtige Bedenken sprechen. Jedenfalls war die Kirche aber auf der Westseite provisorisch abgeschlossen, ob nun unmittelbar an der Vierung oder mit einem oder gar mehreren Schiffsjochen, ist gleichgiltig; denn man hätte doch unmöglich das Querschiff in der Weise vollenden können, wie es thatsächlich geschehen ist, bevor auch nach Westen für den Schub der Arkaden und Gewölbe die nöthige Verstrebung geschaffen war.

Ein solcher Bau konnte schon dem kirchlichen Gebrauche übergeben sein und trug dann an irgend einer Stelle höchstwahrscheinlich auch Glocken. War das jedoch der Fall, so ist weiter nicht unmöglich, dass unter diesen Glocken, wie Adler annimmt, auch die 1258 gegossene Hosanna sich befand. Ob diese nun aber ihren Platz in dem Vierungsthurme hatte, muss dahingestellt bleiben. Weist man sie nicht mehr dem romanischen Bau zu, so ist nur anzunehmen, der gothische Westthurm sei um 1258 schon so weit gediehen gewesen, dass er Glocken aufnehmen konnte,

  1. Die ältesten Baudaten, S. 41.
Empfohlene Zitierweise:
: Freiburg im Breisgau. Die Stadt und ihre Bauten. H. M. Poppen & Sohn, Freiburg im Breisgau 1898, Seite 244. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Freiburg_Bauten_244.jpg&oldid=- (Version vom 9.1.2023)