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sind, dürften freilich den Privathäusern unserer Stadt wohl gänzlich fehlen. Dagegen ist es keineswegs unwahrscheinlich, dass sorgfältige Nachforschungen noch manches andere Architecturstück zu Tage fördern würden, wenn auch nicht jedes so werthvoll sich erwiese, wie die Fenstersäulen von der Hofseite des Hauses »zum Pfirsichbaum«, desselben Anwesens, in welchem jetzt diese Schrift gedruckt wird.

Auf kunstvoll ausgeführten Bodenbelag scheint man in Freiburg schon zu einer Zeit Werth gelegt zu haben, als der Privatbau selber noch wenig entwickelt war. Darauf deuten wenigstens die schönen Thonfliesen, die vor einer Reihe von Jahren an der Stelle eines Hauses in der Herrenstrasse (No. 45) gefunden wurden. Sie zeigen sogar noch romanischen Stil, woraus freilich nicht ohne Weiteres geschlossen werden darf, dass ihre Herstellung in so früher Zeit erfolgt ist[1], denn gerade in der Thonindustrie erhalten sich, wie man weiss, alterthümliche Formen sehr lange.

Sehr häufig begegnen wir Schmiedearbeiten, welche, ohne gerade künstlerisch bedeutend zu sein, doch von einer sehr beachtenswerthen handwerksmässigen Geschicklichkeit Zeugniss ablegen. Zumeist sind es Oberlichter, deren


  1. Eine Zusammenstellung solcher Fliesen ist in diesem Buche wiederholt als Kopfleiste verwendet, so oben S. 196. Ausserdem sind einige der merkwürdigsten hier im Text abgebildet. Vgl. auch »Schauinsland« Bd. 9 (1882) S. 51 ff.
Empfohlene Zitierweise:
Freiburg im Breisgau. Die Stadt und ihre Bauten. H. M. Poppen & Sohn, Freiburg im Breisgau 1898, Seite 227. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Freiburg_Bauten_227.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)