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schenkte diesem Gotteshause nicht nur ein kostbares Bahrtuch, sondern auch sein bestes Ross, bedeckt mit einem seidenen Waffenkleide und seinem besten Harnisch. Ein drittes Ereigniss von geradezu weltumgestaltender Tragweite fällt ebenfalls in diese Tage – die Erfindung des Schiesspulvers im Jahre 1353 durch den schwarzen Berthold, einen Konventualen des Barfüsserklosters dahier.

Das Martinsthor (Innenseite).

Auf Konrad II. folgte nunmehr Graf Friedrich; er schied jedoch schon 1354 aus dem Leben. In Folge dessen gelangte die Regierung in die Hände seiner Tochter Klara, vermählt mit dem Pfalzgrafen Götz von Tübingen. Aber schon im Jahre 1358 trat sie dieselbe an ihren Onkel, den Grafen Egon IV. ab. Egon’s Regiment war vorwiegend wieder gekennzeichnet durch Geldverlegenheiten und schwere Zerwürfnisse mit den Bürgern. Bei seiner grossen Schuldenlast und dem beständigen Geldbedarf, der schwer drückend auf der Stadt ruhte, konnte trotz seiner feierlichen Gelöbnisse kein dauernd gutes Einvernehmen zwischen ihm und den Bürgern zu Stande kommen. Es kam zum Bruch und beiderseits rüstete man sich zum Kampfe. Freiburg schloss Bündnisse mit Städten und Edlen. Unter den Städten nennen wir Bern, Basel, Breisach und Neuenburg. Egon versuchte die Stadt am 24. März 1366 verrätherischer Weise zu überfallen. Der Ueberfall misslang jedoch und die Bürger gingen nun rücksichtslos gegen den Grafen, ihren verhassten Bedränger, vor. Von drei Lagern aus griffen sie mit Geschützen seine ob der Stadt gelegene Burg an, und bis Mitte Mai war diese »schönste Feste in deutschen Landen« ein Schutthaufen. Doch Egon, eine

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: Freiburg im Breisgau. Die Stadt und ihre Bauten. H. M. Poppen & Sohn, Freiburg im Breisgau 1898, Seite 34. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Freiburg_Bauten_034.jpg&oldid=- (Version vom 12.12.2020)