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Und um die stille Mitternacht,

Steht der Langscheer auf seiner Wacht,
Er ladet sechsfach sein Gewehr
Und setzt es auf die Brust daher,
Drauf drückt er los und schießt sich todt,

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Der Mond scheint auf sein Blut, das roth.






Am andern Morgen fand man ihn
Als seine Seel’ schon längst dahin.
Ein Brieflein hielt er in der Hand,
Worauf mit Blut geschrieben stand,

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Daß jener Dirne Sprödigkeit

An seinem Tode Schuldigkeit.





Zum Mägdlein zog’s Gerichte hin
Und hebt sie aus als Mörderin,
Sie trug für ihre Sprödigkeit

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Gar bald das schwarze Todtenkleid;

Da weint und jammert sie gar sehr,
Daß sie getödtet den Langscheer.

Merkt Mägdelein Euch diese Lehr
Von einem todten Schwalangscheer,

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Daß Sprödigkeit sei gar nicht gut

Uns die Moral beweisen thut!
Das ist das Ende der Geschicht,
Vegessen Sie das Trinkgeld nicht.



Empfohlene Zitierweise:
Kaspar Braun, Friedrich Schneider (Red.): Fliegende Blätter (Band 2). Braun & Schneider, München 1846, Seite 079. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Fliegende_Bl%C3%A4tter_2.djvu/83&oldid=- (Version vom 15.9.2022)