eigentlich Conte Carlo d’ Obizzo von Neapel, (nicht Flodoardo von Florenz wie manche wähnen) geboren in Neapel am 21. Juni 1560.
Edel als Bandit wie als Mensch, mordete er nie, als wenn er das vollkommenste Recht dazu hatte – nur wenn ein wohlthätiger Zweck damit verknüpft war.
Durch Familienverhältnisse gezwungen sein Vaterland zu verlassen, ging er nach Venedig, wo ihn der damalige Doge Gritti bald lieb gewann und ihm später seine schöne Nichte zur Frau gab.
Auf unserm Bilde ist er in dem schrecklichen Momente dargestellt, wie er plötzlich unerwartet in die Versammlung der Nobili tritt und sich an den Dogen wendet – eine schauderhafte Scene: (Siehe Lebensbeschreibung S. 185.)
„He,“ rief er mit heiserer grölzender Stimme, „kennt ihr noch den Abällino? hier ist er, mit Leib und Seele ist er hier, gnädiger Herr, um seine Braut einzuholen!“
Seinen wahren Namen wollen wir vor der Hand noch verschweigen, da in seinem Vaterlande noch Anverwandte leben.
der schöne König der Elfen, trieb sich mit seiner Frau, der schönen Titania, viel im Babylonischen herum; wo aber eigentlich sein Königreich war, hat man nie recht erfahren können.
Angefertigt nach einer ächten Todtenmaske desselben im Besitze des Herrn Licentiaten Feuchtmayer in Erlangen.
Ein gewisser Carl Maria von Weber hat, nicht ohne Glück, versucht, ihn in Musik zu setzen.
NB. Eine wahrhaft meisterhaft unter der Figur angebrachte Phisharmonika spielt die ganze Oberonouverture!
Kaspar Braun, Friedrich Schneider (Red.): Fliegende Blätter (Band 2). Braun & Schneider, München 1846, Seite 75. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Fliegende_Bl%C3%A4tter_2.djvu/79&oldid=- (Version vom 11.12.2022)