Die Bayern auch und Schwaben die schlugen wacker ein,
Und gerbeten die Franken und all’ die Herr’n vom Rhein
Mit Maisch- und Hopfenstangen, wohl auch mit derber Faust,
Daß es den feinen G’sellen hart um die Ohren saust!
Wie flogen aus den Krügen Kartätschen rings umher!
Doch hatten all’ zusammen wohl einen schweren Strauß;
Denn Bacchus und die Seinen die hielten wacker aus.
Da gab’s nach allen Seiten viel’ Schläge hageldicht,
Beim Observationscorps, da stund der Held Gambrin,
Sah, wie die Seinen litten und stritten rings um ihn.
Es dauerte das Kampfspiel schon eine bittre Stund’,
Wohl hob sich manche Beule, wohl klafft viel große Wund’:
Und schicket seinen Herold just mitten ins Gewühl,
Läßt kunden da dem Bacchus und seinem Heer zumal,
Wie denn fürbaß der Wunden wär eine große Zahl. –
Auch zöge schon hernieder der Abend auf den Grund,
Und als er so ließ künden, der weise, fromme Held,
Da bliesen die Trompeten zum Rückzug in’s Gezelt;
Da zogen Freund und Feinde in’s Lager ungehemmt!
Und han mit kühlem Trunke die Sorgen weggeschwemmt!
a. Sie haben, wie ich von Ihnen hoffen will, meinen Aufsatz in der Times vom 4. September a. c. gelesen. Mein Urtheil über die niedere Stufe der Kunst in Deutschland gegenüber Altenglands Schule, „der einzig lebenden Erbin der großen Grundsätze der Naturnachahmung, wie sie von den Griechen, Römern, Venezianern, Spaniern, Flamländern überliefert worden“ und von deren Existenz Sie höchst wahrscheinlich noch gar nichts gehört haben, wurde indeß in mehreren kleinen deutschen Zeitschriften, z. B. in der Allgemeinen Zeitung[1] von Augsburg mit Bemerkungen abgedruckt, die ich beinahe für Ironie halten möchte. –
Mag indeß die deutsche Begriffsfähigkeit
- ↑ In der Vorlage: Leitung.
Kaspar Braun, Friedrich Schneider (Red.): Fliegende Blätter (Band 2). Braun & Schneider, München 1846, Seite 23. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Fliegende_Bl%C3%A4tter_2.djvu/27&oldid=- (Version vom 12.12.2020)