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eine bedeutsame und durchaus lobenswerte Erscheinung darin finden, dass es Leute giebt, welche die Beobachtung der Gesetze und die Frömmigkeit gegen Gott allzeit höher achten wie ihre eigene und des Vaterlandes Rettung.

213 (23.) Nun glaube ich auch einen Beweis dafür beibringen zu müssen, dass manche Schriftsteller unser Volk wohl kannten, aber aus Neid oder anderen unreinen Beweggründen keinen Vermerk von ihm nehmen wollten. Das ist z.B. bei Hieronymos der Fall, der eine Geschichte der Diadochen schrieb, mit Hekataios gleichzeitig lebte, ein Freund des Königs Antigonus[1] war und das Amt eines Statthalters von Syrien bekleidete. 214 Während nämlich Hekataios ein besonderes Werk über uns verfasste, hat Hieronymos in seiner Geschichte mit keiner Silbe unseres Volkes gedacht, obwohl er sozusagen in Judaea aufgewachsen war: so verschiedentlich war das Interesse, das jene beiden Männer für uns hegten. Der eine glaubte uns eines genauen Berichtes würdigen zu sollen; dem anderen verdunkelte eine unbillige Leidenschaft gänzlich die Erkenntnis der Wahrheit. 215 Doch es genügen, um das hohe Alter unseres Volkes zu beweisen, die Aufzeichnungen der Aegyptier, Chaldäer und Phoenicier, an welche sich noch eine beträchtliche Zahl griechischer Schriftwerke anreiht. 216 Denn ausser den bereits erwähnten Geschichtschreibern haben Theophilos, Theodotos, Mnaseas, Aristophanes, Hermogenes, Euhemeros, Konon, Zopyrion und auch wohl noch viele andere – alle Bücher habe ich ja nicht gelesen – unser Erwähnung gethan, und zwar nicht bloss beiläufig. 217 Freilich haben die Genannten der Mehrzahl nach unsere alte Geschichte nicht wahrheitsgetreu dargestellt, weil unsere heiligen Bücher ihnen nicht zugänglich waren; was aber die Frage angeht, die uns hier zunächst beschäftigt, nämlich das hohe Alter unseres Volkes, so haben sie sich alle einstimmig zu gunsten desselben ausgesprochen.

Empfohlene Zitierweise:
Flavius Josephus: Des Flavius Josephus Selbstbiographie, Gegen Apion. Otto Hendel, Halle a.d.S. 1900, Seite 125. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:FlavJosApionVitaMakkGermanClementz.djvu/125&oldid=- (Version vom 4.8.2020)
  1. A. Gonatas, König von Macedonien (seit 277 v. Chr.)