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zum Könige vorausreisen und sagte, er werde ihm bald folgen. 166 Denn er verlangte jetzt um so mehr danach, zum Könige zu kommen, weil der Gesandte ihn zu der Reise nach Aegypten ermuntert und versprochen hatte, er werde ihm alles erwirken, was er von Ptolemaeus erbitten wolle. Josephs freigebiges und besonnenes Wesen hatte ihn nämlich mit grosser Freude erfüllt.

(3.) 167 Als der Gesandte nach Aegypten kam, erzählte er dem Könige von des Onias schmutzigem Geize sowie von Josephs Herzensgüte und fügte hinzu, der letztere wolle selbst zu ihm kommen, um für das Volk, dessen Sachwalter er sei, Fürbitte einzulegen. Er lobte dann den Jüngling so sehr, dass der König und seine Gemahlin Kleopatra schon im voraus für diesen eingenommen wurden. 168 Joseph lieh sich unterdessen von seinen Freunden in Samaria Geld, verschaffte sich alles, was zur Reise erforderlich war, Kleider, Becher und Maultiere, und begab sich nach diesen Vorbereitungen, die einen Aufwand von zwanzigtausend Drachmen nötig gemacht hatten, auf den Weg nach Alexandria. 169 Es traf sich nun, dass um jene Zeit die Vornehmsten aus den Städten Syriens und Phoeniciens ebenfalls dorthin zogen, um die Erhebung der Steuern zu pachten, die der König alljährlich an die angesehensten Männer jeder Stadt ausbieten liess. 170 Als diese unterwegs den Joseph trafen, verspotteten sie ihn wegen seiner Dürftigkeit. Joseph aber ging, als er nach Alexandria kam und hörte, der König befinde sich in Memphis, demselben dorthin entgegen. 171 Der König sass gerade mit seiner Gemahlin und seinem Freunde Athenion, der eben jener von Joseph so gastfreundlich aufgenommene Gesandte war, im Wagen, als Athenion den Joseph erblickte und den König darauf aufmerksam machte, das sei der gefällige und edle Jüngling, von dem er ihm nach seiner Rückkehr aus Jerusalem erzählt habe. 172 Da begrüsste Ptolemaeus ihn sogleich und lud ihn ein, in seinen Wagen zu steigen. Kaum sass Joseph darin, als der König über das Benehmen

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Flavius Josephus: Jüdische Altertümer. Otto Hendel, Halle a.d.S. 1899, Seite 85. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:FlavJosAnt2GermanClementz.pdf/85&oldid=- (Version vom 12.12.2020)