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Silberdrachmen zu entrichten.“ 147 In einem weiteren Briefe stellte er unserer Gottesfurcht und Treue ein gutes Zeugnis aus, als er sich in den höher gelegenen Satrapien Persiens befand und vernommen hatte, in Lydien und Phrygien sei ein Aufstand ausgebrochen. In diesem Schreiben befahl er seinem Feldherrn Zeuxis, der sein vertrauter Freund war, eine Anzahl der Unseren aus Babylon nach Phrygien zu schicken. 148 Der Wortlaut des Schreibens war folgender: „Der König Antiochus entbietet Zeuxis dem Vater seinen Gruss. Wenn es dir gut geht, soll es mich freuen; mir geht es gleichfalls gut. 149 Da ich vernommen habe, dass in Lydien und Phrygien Unruhen ausgebrochen sind, glaube ich denselben die grösste Beachtung schenken zu müssen. Ich habe mich nun mit meinen Freunden beratschlagt, was zu thun sei, und beschlossen, in den Festungen und den am meisten gefährdeten Plätzen zweitausend jüdische Familien aus Mesopotamien und Babylonien mit der nötigen Ausrüstung anzusiedeln. 150 Ich glaube nämlich, dass die Juden treue Besatzungen bilden werden, einmal wegen ihrer Gottesfurcht, dann aber auch, weil ich weiss, dass meine Vorfahren ihnen wegen ihrer Zuverlässigkeit und Bereitwilligkeit das beste Zeugnis erteilt haben. Obwohl nun ihre Übersiedlung immerhin sehr mühsam sein wird, will ich doch mein ihnen gegebenes Versprechen halten, dass ihnen erlaubt sein soll, nach ihren eigenen Gesetzen zu leben. 151 Wenn du sie in die angegebenen Orte geführt hast, so gieb einem jeden von ihnen einen Bauplatz sowie einen Acker zum Anbau von Feldfrüchten und Wein, und erlasse ihnen für zehn Jahre die Abgaben von dem Ertrage. 152 Solange sie noch nicht selbst geerntet haben, sollen sie wie meine Diener eine bestimmte Menge Getreide erhalten. Desgleichen soll auch für alle, welche ihnen dienen, das Notwendige angewiesen werden, damit sie durch solches Wohlwollen veranlasst werden, noch eifriger für mich zu wirken. 153 Trage auch Sorge dafür, dass das Volk von niemand

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Flavius Josephus: Jüdische Altertümer. Otto Hendel, Halle a.d.S. 1899, Seite 82. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:FlavJosAnt2GermanClementz.pdf/82&oldid=- (Version vom 12.12.2020)