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sondern auch und zwar in noch höherem Grade für den Eifer und die Freigebigkeit des Königs, dem es zu verdanken war, dass die Arbeiten eine so hohe Vollkommenheit aufwiesen. 84 Denn er hatte nicht nur den Künstlern die Mittel reichlich und freigebig gewährt, sondern auch mit Hintansetzung seiner Regierungsgeschäfte die Arbeiten persönlich beaufsichtigt. Dadurch wurden die Künstler zu regem Fleisse angespornt und widmeten sich im Hinblick auf das Beispiel des Königs ihrem Werke mit grösserer Hingabe.

(11.) 85 Das waren also die Weihgeschenke, die Ptolemaeus nach Jerusalem sandte. Der Hohepriester Eleazar liess sie im Tempel aufstellen, bewies den Überbringern die grösste Aufmerksamkeit und entliess sie mit Geschenken für den König. 86 Als sie nach Alexandria gekommen waren und Ptolemaeus ihre wie der siebzig Ältesten Ankunft erfuhr, beschied er sogleich seine Gesandten Andreas und Aristaeus zu sich. Diese überbrachten ihm das Schreiben des Hohepriesters und erklärten ihm alles, worüber er Aufschluss verlangte. 87 Da er nun sehnlichst wünschte, die von Jerusalem zur Erklärung der Gesetze gekommenen Ältesten zu sprechen, entliess er alle übrigen, die sich zur Erledigung laufender Geschäfte bei ihm befanden, ohne auf Gebrauch und Sitte zu achten. 88 Wer nämlich aus diesem Grunde zu ihm kam, hatte an jedem fünften Tage Zutritt, Gesandte jedoch nur jeden Monat. Damals nun entliess er alle anderen, um die Gesandten Eleazars zu empfangen. 89 Sobald die Greise eingetreten waren mit den Geschenken, die der Hohepriester ihnen für den König übergeben, und mit den Rollen, auf denen in goldenen Buchstaben die Gesetze verzeichnet standen, fragte der König sogleich nach den Büchern. 90 Und da sie ihm dieselben nach Entfernung der Hülle zeigten, bewunderte er längere Zeit die Feinheit des Pergamentes und die Geschicklichkeit, mit der die Bücher aneinandergefügt waren. Dann dankte er den Greisen dafür, dass sie gekommen seien; noch grösseren Dank aber stattete er

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Flavius Josephus: Jüdische Altertümer. Otto Hendel, Halle a.d.S. 1899, Seite 72. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:FlavJosAnt2GermanClementz.pdf/72&oldid=- (Version vom 12.12.2020)