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steht, um dir den schuldigen Dank für die meinen Landsleuten bewiesenen Wohlthaten zu erstatten. 55 Deshalb habe ich sogleich für dich, deine Schwester, deine Kinder und deine Freunde Opfer dargebracht, und das Volk hat mit mir zu Gott gefleht, damit dir alles nach Wunsch gelinge, dein Reich sich des Friedens erfreue, und auch die Übertragung der Gesetze den von dir gewollten glücklichen Erfolg aufweise. 56 Ich habe aus jedem Stamme sechs ältere Männer ausgewählt, die ich mit den Gesetzbüchern dir zuschicke. Von deiner Frömmigkeit und Gerechtigkeit aber erwarte ich, dass du mir nach Fertigstellung der Übersetzung die Bücher wieder zuschickst und auch für das Wohlergehen derjenigen sorgst, die sie dir überbringen. Lebe wohl.“

(7.) 57 Das war das Antwortschreiben des Hohepriesters. Ich habe es nun nicht für nötig gehalten, die Namen der siebzig Greise mitzuteilen, die Eleazar mit den Gesetzbüchern schickte; in dem Schreiben waren diese Namen indes enthalten. 58 Dagegen will ich die Pracht und Kostbarkeit der Weihgeschenke, die der König Gott dem Herrn stiftete, beschreiben, weil ich das für passend halte, damit des Königs Frömmigkeit allgemein bekannt werde. Er spendete nicht nur reichliche Mittel zu diesen Weihgeschenken, sondern ging auch zu den Künstlern hin und besichtigte die Arbeiten, damit nichts davon nachlässig oder oberflächlich ausgeführt würde. 59 Ich will nun jedes einzelne Stück schildern, nicht weil die Geschichte gerade eine solche Beschreibung erforderte, sondern damit ich meinen Lesern einen Begriff von dem Schönheitssinne und der Hochherzigkeit des Königs geben kann.

(8.) 60 Zunächst wende ich mich zur Beschreibung des Tisches. Diesen wollte der König in gewaltigen Massen anfertigen lassen. Er befahl also, Erkundigungen darüber einzuziehen, welche Dimensionen der Tisch zu Jerusalem habe und ob es möglich sei, einen noch grösseren herzustellen. 61 Als er nun erfuhr, wie gross dieser sei, und dass nichts im Wege stehe, den neuen

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Flavius Josephus: Jüdische Altertümer. Otto Hendel, Halle a.d.S. 1899, Seite 68. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:FlavJosAnt2GermanClementz.pdf/68&oldid=- (Version vom 12.12.2020)