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zugleich von der Freilassung der in Aegypten befindlichen jüdischen Sklaven in Kenntnis zu setzen. Dabei sandte er zum Zwecke der Anfertigung von Bechern, Krügen und Schalen fünfzig Talente Gold und eine unschätzbare Menge von Edelsteinen, 41 und befahl den Hütern der Kasten, welche die Edelsteine enthielten, die Künstler nach Belieben daraus auswählen zu lassen. Ausserdem liess der König Geld zur Darbringung von Opfern und zu anderen Aufwendungen für den Tempel bis zur Höhe von hundert Talenten anweisen. 42 Bevor ich jedoch die einzelnen Weihgeschenke beschreibe, will ich zunächst den Wortlaut des an den Hohepriester Eleazar gerichteten Schreibens erwähnen. Eleazar aber hatte sein Amt aus folgender Veranlassung erhalten. 43 Nach dem Tode des Hohepriesters Onias folgte demselben sein Sohn Simon, der wegen seiner Gottesfurcht und Menschenfreundlichkeit den Beinamen „der Gerechte“ erhielt. 44 Als dieser aus dem Leben schied, war sein Sohn Onias noch unmündig, weshalb sein Bruder Eleazar, von dem hier die Rede ist, die Hohepriesterwürde erlangte. Diesem also liess Ptolemaeus schreiben wie folgt: 45 „Der König Ptolemaeus entbietet dem Hohepriester Eleazar seinen Gruss. In meinem Reiche wohnen viele Juden, die mein Vater, als sie von den obsiegenden Persern gefangen genommen waren, mit Achtung behandelte, indem er sie teils gegen höheren Sold zum Kriegsdienste heranzog, teils und zwar die, welche mit ihm nach Aegypten gekommen waren, zum Schrecken der Aegyptier als Besatzungen in die Festungen legte. 46 Als ich nun zur Regierung kam, habe ich, wie alle meine Unterthanen, so besonders deine Mitbürger freundlich behandelt, indem ich mehr als hunderttausend von ihnen aus Sklaven zu Freien machte und aus meinem Vermögen ihren Herren das Lösegeld entrichtete. 47 Diejenigen nun von diesen Freigelassenen, die ihrem Alter nach zum Waffendienste tauglich waren, habe ich zu Soldaten gemacht; einige andere aber, deren Treue mir dieser Ehre wert zu sein schien, habe ich zum Range

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Flavius Josephus: Jüdische Altertümer. Otto Hendel, Halle a.d.S. 1899, Seite 66. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:FlavJosAnt2GermanClementz.pdf/66&oldid=- (Version vom 12.12.2020)