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(2.) 52 Da Antipater indes vor seinem Vater auf der Hut sein musste und seinen Groll nicht noch mehr reizen durfte, schrieb er an seine Freunde in Rom und ersuchte sie, dem Herodes mitzuteilen, dass er seinen Sohn Antipater möglichst bald zum Caesar schicken müsse. 53 Das geschah denn auch, und so sandte Herodes den Antipater mit reichen Geschenken und seinem Testamente ab, in welchem er festgesetzt hatte, dass nach seinem Tode Antipater, falls dieser aber vor ihm sterben würde, sein Sohn Herodes, den ihm die Hohepriesterstochter geboren hatte, den Thron besteigen sollte. 54 Zur selben Zeit wie Antipater nun kam auch der Araber Syllaeus nach Rom, ohne etwas von dem gethan zu haben, was ihm vom Caesar befohlen worden war, und so klagte ihn Antipater bei Augustus derselben Vergehen an, die ihm früher schon Nikolaus zur Last gelegt hatte. Auch Aretas hatte gegen Syllaeus die Klage erhoben, er habe ohne seine Einwilligung in Petra viele der vornehmsten Männer und besonders den wegen seiner Tüchtigkeit hochgeachteten Soëmus sowie Fabatus, den Diener des Caesars, umbringen lassen. 55 Die letztere Anklage gründete sich auf folgende Thatsachen. Herodes hatte einen Leibwächter mit Namen Korinthus, dem er das höchste Zutrauen schenkte. Dieser Leibwächter war von Syllaeus mit vielem Gelde bestochen worden, den Herodes zu töten, und hatte auch eine diesbezügliche Zusage gemacht. Nun erhielt aber Fabatus durch Syllaeus selbst Kenntnis von dem Mordanschlage und machte dem Könige Meldung. 56 Herodes liess darauf den Korinthus festnehmen und erpresste auf der Folter von ihm das Geständnis des beabsichtigten Verbrechens. Auf die Angaben des Korinthus hin wurden dann auch noch zwei andere Araber gefänglich eingezogen, von denen der eine ein Stammeshäuptling, der andere ein besonderer Freund des Syllaeus war. 57 Diese beiden gestanden auf der Folter ebenfalls dem König, sie seien gekommen, um dem Korinthus zuzusprechen, er solle sich nicht entmutigen lassen, und um ihm nötigenfalls bei dem Morde

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Flavius Josephus: Jüdische Altertümer. Otto Hendel, Halle a.d.S. 1899, Seite 446. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:FlavJosAnt2GermanClementz.pdf/446&oldid=- (Version vom 13.12.2020)