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Zweites Kapitel.
Von dem babylonischen Juden Zamaris. Weitere Ränke Antipaters gegen Herodes. Einiges von den Pharisäern.

(1.) 23 Um diese Zeit beschloss Herodes, um sich vor den Trachonitern Ruhe zu verschaffen, inmitten ihres Landes einen Flecken für die Juden anzulegen, der an Grösse einer Stadt nichts nachgeben sollte, und dadurch nicht nur sein eignes Land gegen Einfälle zu sichern, sondern sich auch einen Stützpunkt zu schaffen, von dem aus er den Feind, wenn nötig, überfallen könnte. 24 Da er nun in Erfahrung gebracht hatte, ein Jude aus Babylonien habe mit fünfhundert berittenen Bogenschützen und gegen hundert seiner Verwandten den Euphrat überschritten, sich zu Antiochia in der Nähe der syrischen Stadt Daphne niedergelassen und von dem damaligen syrischen Statthalter Saturninus einen Wohnplatz, Valatha genannt, angewiesen erhalten, 25 liess er denselben nebst seinen Begleitern zu sich kommen und versprach ihm, um seine Feinde wirksam abwehren zu können, einen Landstrich in dem an Trachonitis grenzenden Bezirk Batanaea. Diesen Landstrich wollte er von allen Abgaben befreien und ihm denselben ohne die sonst üblichen Entschädigungen zur steuerfreien Bebauung überlassen.

(2.) 26 Durch diese Versprechungen liess sich der Babylonier bewegen, nahm den Landstrich in Besitz und erbaute in demselben einige Kastelle sowie einen Flecken, dem er den Namen Bathyra gab. Wirklich diente auch dieser Mann sowohl den Einwohnern des Landes zum Schutz, als den Juden, die aus Babylonien nach Jerusalem behufs Darbringung von Opfern kamen, zur Sicherung gegen räuberische Überfalle der Trachoniter. 27 Da nun in der Folge sich viele an ihn anschlossen und namentlich solche, die treu am jüdischen Gesetz hingen, wurde die Gegend bald sehr bevölkert,

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Flavius Josephus: Jüdische Altertümer. Otto Hendel, Halle a.d.S. 1899, Seite 441. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:FlavJosAnt2GermanClementz.pdf/441&oldid=- (Version vom 13.12.2020)