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sei. 292 Auch die Trachoniter benutzten die Gelegenheit[,] erhoben sich gegen die idumaeischen Besatzungen und trieben ihre Räubereien im Verein mit den Arabern, welche die Besitzungen der Idumäer verwüsteten, nicht nur aus Beutegier, sondern auch aus Rachsucht mit höchster Grausamkeit.

(4.) 293 Weil nun Herodes das Vertrauen des Caesars verloren hatte, musste er alles ruhig geschehen lassen. Aber es kam noch schlimmer, da der Caesar nicht einmal die Gesandten, die Herodes zu seiner Rechtfertigung nach Rom schickte, empfangen wollte, sondern dieselben, obgleich sie sogar zweimal kamen, unverrichteter Sache heimkehren liess. 294 Darüber geriet Herodes in Furcht und Bestürzung, und noch mehr ärgerte es ihn, dass Syllaeus Glauben fand und persönlich in Rom anwesend sein konnte, wo er weitausschauende Pläne verfolgte. Denn Obodas war inzwischen gestorben, und die Herrschaft über die Araber kam an Aeneas, der seinen Namen in Aretas umänderte. 295 Diesen suchte Syllaeus, um selbst auf den Thron zu gelangen, durch Verleumdungen zu verkleinern und gab zu diesem Zwecke nicht nur den Höflingen reiche Geschenke, sondern machte auch dem Caesar selbst die glänzendsten Versprechungen. Gegen Aretas war übrigens der Caesar schon aufgebracht, weil er die Regierung angetreten hatte, ohne ihm vorher Mitteilung davon zu machen. 296 Unterdessen lief jedoch ein Schreiben von ihm ein, das von reichen Geschenken worunter eine goldene Krone im Werte von vielen Talenten, begleitet war. In diesem Schreiben wurde dem Syllaeus vorgeworfen, dass er ein verruchter Sklave sei, der den Obodas mit Gift beiseite geschafft und schon bei dessen Lebzeiten sich die Herrschaft angemasst habe, dass er ferner bei den Arabern als Ehebrecher bekannt sei und Geldanleihen mache, um sich damit die Herrschaft zu erkaufen. 297 Aber auch die Überbringer dieses Schreibens liess der Caesar nicht vor, sondern schickte sie heim, ohne irgend ein Geschenk anzunehmen. Mit der Regierung von Judaea und Arabien ward es

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Flavius Josephus: Jüdische Altertümer. Otto Hendel, Halle a.d.S. 1899, Seite 416. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:FlavJosAnt2GermanClementz.pdf/416&oldid=- (Version vom 12.12.2020)