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zu töten. 368 Man sagt, als er mit der schweren Wunde dagelegen, habe Antigonus unter dem Schein, ihn heilen lassen zu wollen, Ärzte geschickt, die ihn mit Gift vollends aus dem Leben geschafft hätten. 369 Ehe aber Phasaël seinen Geist aufgab, hörte er von einem Weibe, dass sein Bruder Herodes den Feinden entschlüpft sei, und ging nun um so mutiger dem Tode entgegen, weil er den Rächer zurückliess, der die Macht besass, seine Feinde zu züchtigen.

Vierzehntes Kapitel.
Wie Herodes von Aegypten und von da nach Rom floh, und wie er vom Senate und dem Caesar zum König ernannt wurde.

(1.) 370 Herodes liess sich durch die Grösse der ihn umgebenden Gefahren nicht einschüchtern, sondern war nur desto entschlossener, alles zu wagen. Zunächst begab er sich zu dem arabischen Könige Malchus, dem er früher viele Dienste geleistet hatte, und hoffte jetzt als Gegenleistung von ihm Geld entweder leihweise oder als Geschenk zu erhalten, zumal da er ihn früher damit reichlich unterstützt hatte. 371 Weil er nun von dem Schicksal seines Bruders noch keine Kenntnis hatte, wollte er denselben eiligst aus den Händen der Feinde befreien, selbst wenn er ein Lösegeld bis zu dreihundert Talenten für ihn zahlen müsse. Zu diesem Zweck nahm er den siebenjährigen Sohn Phasaëls mit, den er den Arabern als Pfand lassen wollte. 372 Unterwegs jedoch begegneten ihm Boten, durch welche Malchus ihn auffordern liess, heimzukehren, weil die Parther ihm verboten hätten, den Herodes aufzunehmen. Das gebrauchte er indes nur als Vorwand, teils weil er nicht gesonnen war, seine Schuld abzutragen, teils weil die vornehmen Araber ihn aufhetzten, da sie das von Antipater ihnen anvertraute Gut unterschlagen wollten. 373 Herodes antwortete darauf, er

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Flavius Josephus: Jüdische Altertümer. Otto Hendel, Halle a.d.S. 1899, Seite 268. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:FlavJosAnt2GermanClementz.pdf/268&oldid=- (Version vom 12.12.2020)