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leben. 118 In Aegypten ist ihnen verstattet worden zu wohnen, und ein grosser Teil von Alexandria ist diesem Volke besonders eingeräumt. Sie haben auch ihren eigenen Vorsteher, der ihre Gemeinde-Angelegenheiten leitet, Recht spricht und ihre Verträge bekräftigt, als wenn er der wirkliche Beherrscher eines Staates wäre. In Aegypten aber hat dieses Volk eine so grosse Macht, weil die Aegyptier jüdischen Ursprunges und nach ihrer Trennung doch noch Nachbarn der Juden geblieben sind. Nach Kyrenaea hat sich das Volk deswegen verpflanzt, weil dieses Gebiet an Aegypten ebenso grenzt wie Judaea, ja sogar früher ein Teil des aegyptischen Reiches war.“ So weit Strabo.

(3.) 119 Crassus ordnete nun alles nach seinem Ermessen und zog dann gegen das Land der Parther, kam aber daselbst mit seinem ganzen Heere um, wie schon anderwärts berichtet ist. Cassius dagegen floh nach Syrien, nahm Besitz von dem Lande und verteidigte es gegen die Parther, die nach dem über Crassus errungenen Siege Syrien arg beunruhigten. 120 Dann marschierte er nach Tyrus und kam auch nach Judaea, griff Taricheae an, nahm es beim ersten Ansturm, machte gegen dreissigtausend Gefangene und liess den Pitholaus, der nach Aristobulus den Aufstand geleitet hatte, auf Anraten des Antipater, der bei ihm in grossem Ansehen stand, hinrichten. 121 Antipater hatte übrigens auch bei den Idumäern gewaltigen Einfluss, da aus diesem Volke seine Gattin stammte, welche Kypron hiess und ihm vier Söhne gebar: Phasaël, Herodes (den nachmaligen König), Joseph und Pheroras, und ausserdem noch eine Tochter Salome. 122 Antipater stand auch zu den übrigen benachbarten Fürsten in freundschaftlichen Beziehungen, besonders zu dem Araberkönige, dem er während des Krieges mit Aristobulus seine Kinder zur Obhut anvertraute. Cassius brach nun alsbald auf und zog an den Euphrat, um dort den Einfallen der Feinde entgegenzutreten, wie anderswoher bekannt ist.

(4.) 123 Einige Zeit nachher beschloss Caesar, der nach

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Flavius Josephus: Jüdische Altertümer. Otto Hendel, Halle a.d.S. 1899, Seite 226. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:FlavJosAnt2GermanClementz.pdf/226&oldid=- (Version vom 12.12.2020)