kriegerischen Unternehmungen des Pompejus und des Gabinius berichten in übereinstimmender Weise auch Nikolaus von Damaskus und Strabo der Kappadocier.
(1.) 105 Als Crassus auf einem Feldzuge gegen die Parther sich befand, kam er nach Judaea, raubte alles im Tempel befindliche Geld, welches Pompejus nicht angerührt hatte, im ganzen zweitausend Talente, und vermass sich sogar, alles Gold im Werte von ungefähr achttausend Talenten daraus zu entfernen. 106 Unter anderem eignete er sich auch eine Stange aus reinem Golde an, die dreihundert Minen[1] wog. Eine Mine ist bei uns zwei und ein halbes Pfund. Diese Stange gab ihm der den Schatz hütende Priester mit Namen Eleazar nicht aus Bosheit - denn er war ein edler und gerechter Mann -, sondern aus folgender Veranlassung. 107 Eleazar hatte auch für die Bewahrung der Tempelvorhänge zu sorgen, die von wunderbarer Schönheit und kostbar gearbeitet waren und die von jener Stange herabhingen. Da er nun sah, wie gierig Crassus nach dem Golde war, und für den ganzen Tempelschmuck fürchten musste, gab er ihm die goldene Stange, um alles andere dagegen einzulösen, 108 nachdem er sich eidlich hatte versichern lassen, dass Crassus nichts weiter aus dem Tempel entfernen, sondern sich mit dieser Gabe, die viele Tausende wert war, begnügen wolle. Die Stange war aber in einer zweiten hohlen Stange von Holz eingeschlossen, was ausser Eleazar sonst niemand wusste. 109 Crassus nahm also die
Flavius Josephus: Jüdische Altertümer. Otto Hendel, Halle a.d.S. 1899, Seite 224. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:FlavJosAnt2GermanClementz.pdf/224&oldid=- (Version vom 12.12.2020)
- ↑ Etwa 130 Kilogramm.