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habe dies ihrer Mutter für die Übergabe der Festungen versprochen. So kamen sie denn nach Judaea zurück.

(2.) 98 Gabinius beabsichtigte nun, gegen die Parther zu Felde zu ziehen. Doch als er den Euphrat schon überschritten hatte, änderte er seinen Plan, kehrte um und zog nach Aegypten, um dort dem Ptolemaeus wieder auf den Thron zu helfen, wie das schon anderswoher bekannt ist. 99 Bei diesem Kriegszuge, den er gegen Archelaus unternahm, lieferte ihm Antipater Getreide, Waffen und Geld und verschaffte ihm die Bundesgenossenschaft derjenigen Juden, welche oberhalb Pelusium wohnten und den Zugang zu Aegypten bewachen mussten. 100 Als er nun aus Aegypten zurückkehrte, traf er Syrien in Verwirrung und Aufruhr an. Denn des Aristobulus Sohn Alexander, der sich mit Gewalt der Regierung wieder bemächtigt hatte, veranlasste viele Juden zum Aufstand, durchzog mit grosser Truppenmacht das Land, machte alle Römer nieder, die er auf ihrer Flucht nach dem Berge Garizin traf, und belagerte die übrigen daselbst.

(3.) 101 Als Gabinius Syrien in einem solchen Zustand sah, schickte er, schlau wie er war, den Antipater gegen die Empörer vor, um sie möglicherweise von ihrer Tollkühnheit abzubringen und zu besserer Einsicht zu bekehren. 102 Diesem gelang es denn auch, viele der Aufrührer zur Vernunft zu bringen, und nur bei Alexander schlugen seine Bemühungen fehl. Letzterer zog vielmehr mit dreissigtausend Juden dem Gabinius entgegen und griff ihn an, wurde aber bei dem Berge Tabor geschlagen und verlor zehntausend seiner Leute.

(4.) 103 Hierauf ordnete Gabinius die Verhältnisse Jerusalems nach dem Dafürhalten Antipaters und rückte dann gegen die Nabatäer. Diese besiegte er in einer Schlacht, schickte dann die parthischen Flüchtlinge Mithradates und Orsanes, welche bei ihm Zuflucht gesucht hatten, unter dem Vorwande, sie seien ihm entlaufen, voraus nach Rom 104 und kehrte nach Vollbringung glänzender Kriegsthaten ebendahin zurück, nachdem er die Provinz dem Crassus übergeben hatte. Von diesen

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Flavius Josephus: Jüdische Altertümer. Otto Hendel, Halle a.d.S. 1899, Seite 223. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:FlavJosAnt2GermanClementz.pdf/223&oldid=- (Version vom 12.12.2020)