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(7.) 382 Der König liess also dem Judas und den übrigen Belagerten sagen, er wolle mit ihnen Frieden schliessen und sie nach dem Gesetze ihrer Väter leben lassen. Das hörten die Juden mit Freuden und kamen, nachdem sie eine eidliche Versicherung erhalten hatten, aus dem Tempel hervor. 383 Als aber Antiochus in denselben eingezogen war und bemerkte, dass der Platz so vortrefflich befestigt sei, brach er seinen Eid und befahl den Seinigen, die Mauer zu schleifen und sie dem Erdboden gleich zu machen. Darauf kehrte er nach Antiochia zurück und führte den Hohepriester Onias, der auch Menelaus genannt wurde, mit sich fort. 384 Lysias hatte nämlich dem Könige geraten, er solle den Menelaus umbringen lassen, wenn er Ruhe vor den Juden haben wolle. Denn von ihm komme alles Unheil her, weil er den Vater des Königs veranlasst habe, die Juden zum Abfall von der Gottesverehrung ihrer Väter zu zwingen. 385 Demgemäss schickte der König den Menelaus nach Beroea in Syrien und liess ihn dort hinrichten, nachdem er zehn Jahre lang in Frevel und Gottlosigkeit die Hohepriesterwürde innegehabt und, um seine Herrschsucht zu befriedigen, das Volk hatte zwingen lassen, von den Gesetzen abzufallen. Nach dem Tode des Menelaus wurde Alkimus, der auch Jakim hiess, Hohepriester. 386 Um übrigens auf Antiochus zurückzukommen, so traf er den Philippus schon im Besitze der Regierung an. Er überzog ihn daher mit Krieg und liess ihn, nachdem er sich seiner bemächtigt hatte, hinrichten. 387 Als nun Onias, der Sohn des Hohepriesters, der, wie oben erwähnt, beim Tode seines Vaters noch ein Kind war, sah, wie der König nach der Hinrichtung seines Oheims die Hohepriesterwürde dem Alkimus übertrug, der nicht aus hohepriesterlichem Geschlechte war, und auf den Rat des Lysias das Amt von seiner Familie auf eine andere übergehen liess, floh er zu Ptolemaeus, dem Könige von Aegypten. 388 Dort fand er sowohl von seiten des Königs als auch bei dessen Gemahlin Kleopatra ehrenvolle Aufnahme und erhielt von dem Königspaar

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Flavius Josephus: Jüdische Altertümer. Otto Hendel, Halle a.d.S. 1899, Seite 119. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:FlavJosAnt2GermanClementz.pdf/119&oldid=- (Version vom 12.12.2020)