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den Auftrag, mit dreitausend auserlesenen Streitern den in Galilaea wohnenden Juden Hilfe zu bringen, 333 während er selbst mit seinem anderen Bruder Jonathas und achttausend Mann nach Galaditis zog. Zu Befehlshabern der zurückgebliebenen Mannschaft ernannte er Joseph, den Sohn des Zacharias, und Azarias, denen er ans Herz legte, Judaea sorgfältig zu bewachen und sich mit niemand in einen Kampf einzulassen, bevor er zurückgekehrt sei. 334 Als nun Simon in Galilaea anlangte, traf er gleich mit den Feinden zusammen, schlug sie in die Flucht und verfolgte sie bis zu den Thoren von Ptolemaïs, wobei er gegen dreitausend von ihnen niedermachte. Dann liess er den Gefallenen die Rüstungen ausziehen und kehrte mit den aus der Gefangenschaft befreiten Juden und dem erbeuteten Gepäck in die Heimat zurück.

(3.) 335 Unterdessen überschritt Judas Makkabaeus mit seinem Bruder Jonathas den Jordan und stiess nach dreitägigem Marsch auf die Nabatäer, die ihm friedlich begegneten 336 und ihm erzählten, was sich in Galaditis ereignet habe und was die zu leiden hätten, die in die festen Plätze dieses Landes eingeschlossen seien. Sie baten dann den Judas, er möge gegen die Fremden ziehen und seine Landsleute aus deren Händen befreien. Daraufhin marschierte Judas durch die Wüste, nahm Bosora im ersten Anlauf und liess alle waffenfähigen Männer der Besatzung niedermachen und die Stadt einäschern. 337 Und obgleich die Nacht inzwischen hereingebrochen war, setzte er doch sogleich seinen Marsch fort auf die Festung zu, in welcher die Juden sich eingeschlossen hatten, und die von Timotheus mit Aufbietung aller Kraft belagert wurde. 338 Beim Morgengrauen kam er hier an, und da er die Feinde schon dicht an die Stadtmauer herangerückt und mit Leitern und Belagerungsmaschinen sich zum Sturm rüsten sah, liess er in die Trompeten stossen, ermahnte die Seinigen, für ihre Brüder der Gefahr wacker zu trotzen, und fiel mit seinen in drei Haufen geteilten Streitkräften dem Feinde

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Flavius Josephus: Jüdische Altertümer. Otto Hendel, Halle a.d.S. 1899, Seite 111. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:FlavJosAnt2GermanClementz.pdf/111&oldid=- (Version vom 12.12.2020)