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Achtes Kapitel.
Wie Judas die benachbarten Völkerschaften unterwarf und Simon die Tyrier und Ptolemaïter schlug. Wie Judas den Timotheus in die Flucht trieb. Joseph und Azarias erleiden eine Niederlage.

(1.) 327 Diese Stärkung der jüdischen Macht war den Nachbarvölkern ein Dorn im Auge, sodass sie sich gegen die Juden zusammenthaten und durch Hinterlist und heimliche Nachstellungen viele von ihnen umbrachten. Wollte also Judas sie von feindlichen Einfällen und der Beunruhigung der Seinigen abhalten, so war er genötigt, beständig mit ihnen im Streit zu liegen. 328 Zunächst griff er die Idumäer, die Nachkommen Esaus, bei Akrabatta an, machte eine Menge von ihnen nieder und belud sich mit reicher Beute. Dann schloss er die Söhne des Baan, die den Juden einen Hinterhalt gelegt hatten, in ihren festen Plätzen ein, steckte deren Festungswerke in Brand und tötete die wehrfähigen Männer. 329 Ferner rückte er gegen die Ammaniter aus, die unter dem Oberbefehl des Timotheus eine starke und zahlreiche Kriegsmacht versammelt hatten, schlug sie, eroberte ihre Stadt Jazor, steckte dieselbe in Brand und zog mit den Weibern und Kindern der Ammaniter, welche er in die Gefangenschaft schleppte, nach Judaea zurück. 330 Als nun die benachbarten Völkerschaften von seiner Rückkehr Kunde erhielten, griffen sie die im Galaditerlande lebenden Juden an. Diese jedoch retteten sich in die Festung Dathema und liessen dem Judas melden, Timotheus rücke gegen ihren Zufluchtsort heran, um ihn einzunehmen. 331 Noch während der Vorlesung des Meldeschreibens erschienen auch aus Galilaea Boten mit der Nachricht, die Bewohner von Ptolemaïs, Tyrus und Sidon sowie die in Galilaea ansässigen Fremden hätten sich zusammengeschart.

(2.) 332 Um nun den von beiden Seiten drohenden Gefahren zu begegnen, gab Judas seinem Bruder Simon

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Flavius Josephus: Jüdische Altertümer. Otto Hendel, Halle a.d.S. 1899, Seite 110. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:FlavJosAnt2GermanClementz.pdf/110&oldid=- (Version vom 12.12.2020)