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in der einhundertdreiundfünfzigsten Olympiade brach das Unglück über den Tempel herein, und an demselben Tage, dem fünfundzwanzigsten Apellaios des einhundertachtundvierzigsten Jahres, in der einhundertvierundfünfzigsten Olympiade, ward er wieder eingeweiht. 322 Diese Verwüstung des Tempels geschah gemäss der Prophezeiung des Daniel, welche dieser vierhundertundacht Jahre früher verkündigt hatte, als er weissagte, der Tempel werde von den Macedoniern zerstört werden.

(7.) 323 Judas feierte mit seinen Mitbürgern die Wiedereinrichtung der Opfer im Tempel acht Tage lang unter lautem Jubel. Kostbare und herrliche Opfer lieferten die Speisen zum Mahle, und man ehrte Gott durch Lobgesänge und Psalmen, während das Volk in Freuden lebte. 324 So grosses Frohlocken erregte die Wiedereinführung der freien Ausübung des Gottesdienstes, dass man ein Gesetz machte, wonach in Zukunft jährlich acht Tage lang die Erneuerung des Tempels gefeiert werden sollte. 325 Dieses Fest feiern wir von jener Zeit an bis heute und nennen es das Fest der Lichter, weil, wie ich glaube, die freie Ausübung unserer Religion uns unerwartet wie ein Lichtstrahl aufgegangen ist. 326 Alsdann umgab Judas auch die Stadt wieder mit Mauern, errichtete zum Schutz gegen feindliche Überfälle hohe Türme, in welche er Wachtposten legte, und befestigte auch die Stadt Bethsura, um sie, falls ein Feind ihn dazu zwingen würde, als Vorwerk benutzen zu können.

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Flavius Josephus: Jüdische Altertümer. Otto Hendel, Halle a.d.S. 1899, Seite 109. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:FlavJosAnt2GermanClementz.pdf/109&oldid=- (Version vom 12.12.2020)