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Seinigen, sie sollten sich vor dem Kampfe nicht fürchten, selbst wenn sie diesen völlig wehrlos bestehen müssten, und bedenken, dass Gott schon oft Kriegern, die sich in einer solchen Lage befunden, als Lohn ihrer Tapferkeit den Sieg über eine viel grössere und besser bewaffnete Masse von Feinden verliehen habe. Darauf liess er die Trompeter das Signal blasen 308 und fiel unerwartet über die Feinde her, jagte ihnen Schrecken und Bestürzung ein, tötete viele von denen, die sich zur Wehr setzten, und verfolgte die übrigen bis nach Gadara und in die Gefilde von Idumaea, Azot und Jamnia. Es fielen vom Feinde gegen dreitausend Mann. 309 Judas aber ermahnte die Seinigen, jetzt nicht an Beute zu denken, da ihnen noch der Kampf mit Gorgias und dessen Heer bevorstehe. Sobald auch diese besiegt seien, könnten sie in Ruhe und unbesorgt sich an die Beute machen. 310 Während Judas diese Worte an seine Krieger richtete, erblickten des Gorgias Leute von einer Anhöhe herab die im Lager zurückgebliebene Abteilung in voller Flucht und das Lager in Flammen, sodass sie sich schon denken konnten, was geschehen war. 311 Als sie nun auch noch die Schar des Judas zum Kampfe bereit stehen sahen, gerieten sie ebenfalls in Schrecken und wandten sich zur Flucht. 312 So besiegte Judas die Krieger des Gorgias ohne Schwertstreich. Dann kehrte er zurück, um die Beute zu holen und zog mit einer Menge Gold und Silber, Hyacinth und Purpur voll Freude nach Hause zurück, indem er Gott für das ihm zu teil gewordene Glück dankte. Zur Erlangung der Freiheit aber trug dieser Sieg nicht wenig bei.

(5.) 313 Lysias, der über die Niederlage des von ihm abgesandten Heeres in Bestürzung geriet, zog im folgenden Jahre sechzigtausend auserlesene Krieger und fünftausend Reiter zusammen, fiel mit ihnen in Judaea ein und schlug, nachdem er das Gebirge erreicht hatte, bei Bethsura, einem Dorfe Judaeas, sein Lager auf. 314 Ihm zog Judas mit nur zehntausend Mann entgegen, und als er die ungeheure Menge der Feinde sah, bat er Gott, ihm

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Flavius Josephus: Jüdische Altertümer. Otto Hendel, Halle a.d.S. 1899, Seite 107. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:FlavJosAnt2GermanClementz.pdf/107&oldid=- (Version vom 12.12.2020)