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weiteren Kampf um seine Herrschaft befreit bleiben. 4 Sobald indes der Assyrier das Geld erhalten hatte, kümmerte er sich nicht mehr um seine Versprechungen und liess, während er selbst gegen die Aegyptier und Aethiopen zog, seinen Feldherrn Rapsakes mit zwei anderen Heerführern Namens Tharata und Anacharis und einem grossen Heere zurück, um Jerusalem zu zerstören.

(2.) 5 Sobald diese vor Jerusalem ihr Lager aufgeschlagen hatten, sandten sie einen Boten an Ezekias und liessen ihn um eine Unterredung ersuchen. Doch begab sich der König aus Furcht nicht selbst vor’s Thor, sondern sandte drei seiner vertrautesten Freunde den Reichskanzler Eliakim nebst seinen Kämmerern Sobnaeus und Joach. 6 Als diese vor den assyrischen Feldherren erschienen waren, hiess Rapsakes sie umkehren und dem Könige melden, der mächtige König Senacherib lasse ihn fragen, worauf er denn vertraue, dass er ihn nicht als Herrn anerkennen und sein Heer nicht in die Stadt einlassen wolle, wie er ihm befohlen habe. Ob er denn vielleicht in der Hoffnung auf die Hilfe der Aegyptier solchen Mut gewonnen habe? 7 Wenn er darauf warte, so möge er wissen, dass er sehr thöricht handle und einem Menschen gleiche, der sich auf ein zerbrochenes Rohr stützen wolle und dadurch nicht bloss zu Fall komme, sondern sich auch noch die Hand verletze. Der König möge bedenken, dass er in diesen Krieg nach dem Willen Gottes gezogen sei, der ihn beauftragt habe, das Reich der Israëliten zu zerstören und des Ezekias Volk zu vernichten. 8 Da Rapsakes sich bei dieser Rede der hebraeischen Sprache bediente, deren er kundig war, geriet Eliakim in Furcht, seine Begleiter möchten ihn verstehen und darüber erschrecken, und bat ihn daher, in syrischer Sprache weiter zu reden. Der Feldherr aber fuhr, als er Eliakims Furcht bemerkte, mit desto lauterer und schärferer Stimme in hebraeischer Sprache fort und sagte: „Nachdem nun alle unseres Königs Befehl vernommen haben,

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Flavius Josephus: Jüdische Altertümer. Otto Hendel, Halle a.d.S. 1899, Seite 599. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:FlavJosAnt1GermanClementz.pdf/598&oldid=- (Version vom 12.12.2020)