Seite:FlavJosAnt1GermanClementz.pdf/583

Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

Vieh, da das Land sehr gute Weideplätze aufwies. 220 Und weil er den Ackerbau liebte, wendete er diesem seine Sorgfalt zu und bepflanzte das Land mit Gewächsen jeglicher Art. Er hielt ein Heer auserlesener Krieger, das dreihundertsiebzigtausend Mann zählte, über welche zweitausend Hauptleute und Oberste von hervorragender Tapferkeit und gewaltiger Körperstärke gesetzt waren. 221 Das ganze Heer teilte er in kleinere Abteilungen ein und versah diese mit Waffen, indem er jedem Krieger ein Schwert, einen ehernen Schild und Panzer, Bogen und Schleuder gab. Ausserdem liess er viele Maschinen anfertigen, die bei der Belagerung von Städten Verwendung finden sollten, desgleichen Vorrichtungen, mit denen man Steine und sonstige Geschosse werfen konnte, endlich eiserne Sturmhaken und andere Geräte dieser Art.

(4.) 222 Da er nun solche Einrichtungen und Vorbereitungen traf, ward sein Sinn hochmütig, und aufgebläht durch vergänglichen Reichtum, verachtete er das Unsterbliche und Ewige, die Frömmigkeit gegen Gott und die Beobachtung der Gesetze. 223 Schliesslich stürzte er von der Höhe seines Glückes herab und fiel in dieselben Laster, denen sein Vater ergeben gewesen war, und zu welchen diesen ebenfalls der Glanz seines Glückes und seiner Macht verleitet hatte, weil er darin keine Mässigung kannte. Als nämlich einst ein Fest gefeiert wurde, an dem das ganze Volk teilnahm, zog Ozias Priesterkleider an und begab sich in den Tempel, um auf dem goldenen Altare Gott ein Rauchopfer darzubringen. 224 Der Hohepriester Azarias, dem achtzig Priester zur Seite standen, suchte ihn daran zu hindern, da es ihm nicht gestattet sei zu opfern, dies vielmehr allein den Nachkommen Aarons zustehe, und alle Priester riefen ihm zu, er solle sich aus dem Tempel entfernen und Gottes Gebote nicht übertreten. Ozias aber geriet in Zorn und drohte ihnen mit dem Tode, wenn sie sich nicht ruhig verhielten. 225 Da erbebte die Erde, der Tempel spaltete sich, und es brach aus ihm ein glänzendes Sonnenlicht hervor, das auf des Königs

Empfohlene Zitierweise:
Flavius Josephus: Jüdische Altertümer. Otto Hendel, Halle a.d.S. 1899, Seite 584. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:FlavJosAnt1GermanClementz.pdf/583&oldid=- (Version vom 23.9.2020)