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oben erwähnt, die bei der Belagerung von Aramatha erhaltene Wunde heilen liess. Dorthin hatte sich auch Ochozias‚ der König zu Jerusalem, aus verwandtschaftlichen Rücksichten begeben (er war, wie vorhin bemerkt, Jorams Neffe), um sich zu erkundigen, wie es mit seiner Wunde stehe. 113 Da nun Jehu den Joram und seine Umgebung unversehens überfallen wollte, befahl er seinen Kriegern, streng darauf zu achten, dass niemand aus der Stadt entweiche‚ der seine Absicht dem Joram verraten könne. Hieraus werde er ihre gute Gesinnung erkennen und beurteilen können, ob sie ihn in ehrlicher Absicht zum Könige ausgerufen hätten.

(3.) 114 Die Krieger nahmen den Befehl mit Freuden auf und bewachten die Wege, damit niemand heimlich nach Jesraëla gelange und den Plan Jehus dort verrate. Jehu beorderte alsdann eine auserlesene Reiterschar, bestieg seinen Wagen und fuhr auf Jesraëla zu. Als er sich der Stadt näherte, erblickte ihn der Wächter, der vom Könige Joram angestellt war, um die Eintretenden zu beobachten, samt seiner Reiterschar und meldete dem Joram, es ziehe Reiterei heran. 115 Dieser sandte sogleich einen Reiter aus, um zu erforschen, wer die Ankömmlinge seien. Als der Reiter zu Jehu gekommen war, fragte er ihn, wie sich das Heer befinde, da der König hierüber Nachricht haben wolle. Jehu hiess ihn deswegen unbesorgt sein und ihm folgen. 116 Als der Wächter dies bemerkt hatte, meldete er dem Joram, der Reiter habe sich der Schar angeschlossen und komme mit ihr angeritten. Einen zweiten Boten des Königs hiess Jehu dasselbe thun, 117 und der Wächter zeigte auch dies dem Könige an, der darauf selbst mit dem bei ihm zu Besuch weilenden Könige Ochozias von Jerusalem seinen Wagen bestieg und dem Jehu entgegenfuhr. 118 Joram traf den Jehu, der mit seiner Schar in geschlossenem Zuge langsam verrückte, auf dem Grundstücke des Nabuth und fragte ihn, ob bei seinem Heere alles wohl sei. Da aber Jehu bittere Schmähungen gegen ihn ausstiess und ihn den Sohn einer Giftmischerin

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Flavius Josephus: Jüdische Altertümer. Otto Hendel, Halle a.d.S. 1899, Seite 565. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:FlavJosAnt1GermanClementz.pdf/564&oldid=- (Version vom 23.9.2020)