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und das, was ihnen nicht gefalle, dalassen würden. Über diese zweite Botschaft des Königs der Syrer entrüstet, berief Achab das Volk zusammen und sprach: 368 „Ich bin bereit, um eurer Rettung und um des Friedens willen meine Weiber und Kinder dem Feinde auszuliefern und auf meinen ganzen Besitz zu verzichten. Das liess ja der Syrer durch die erste Gesandtschaft fordern. 369 Jetzt aber will er auch noch seine Knechte schicken, alle Häuser durchsuchen und nichts Wertvolles in unseren Händen lassen. Damit will er offenbar sich eine Ursache zum Kriege schaffen, indem er überlegt, dass ich Wohl euretwegen gern mein Eigentum hingeben, es aber lieber zum Kriege kommen lassen werde, als dass euch etwas Schimpfliches widerfährt. Doch will ich thun, was euch gefällt.“ 370 Das Volk sprach sich darauf gegen jede Nachgiebigkeit aus und beschloss, sich zum Kriege zu rüsten. Achab entliess deshalb die Gesandten mit dem Bescheid, das erste Verlangen wolle er um der Sicherheit seines Volkes willen erfüllen, von einer Befriedigung der zweiten Forderung dagegen könne keine Rede sein.

(2.) 371 Auf diese Nachricht hin geriet Adad in Wut und sandte zum drittenmal Boten an Achab mit der Drohung, er werde einen Wall um die Stadt aufwerfen lassen, der noch höher sei als ihre Mauern, die er übrigens lächerlich klein finde, und es brauche dazu jeder seiner Krieger nur eine Handvoll Erde herbeizutragen. 372 Achab entgegnete, das Prahlen mit den Waffen bringe noch keinen Ruhm, sondern nur das siegreiche Bestehen des Kampfes. Mit dieser Antwort kehrten die Gesandten zurück und trafen den König, wie er gerade mit den zweiunddreissig Fürsten speiste. Adad befahl darauf sogleich, die Stadt mit Wällen und Schanzen zu umgeben und nichts auf die Belagerung Bezügliche ausser acht zu lassen. 373 Während dieser Zurüstungen geriet Achab und das gesamte Volk in grosse Angst. Bald jedoch fassten sie wieder Mut, da ein Seher auftrat, der verkündete, Gott wolle die gewaltige

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Flavius Josephus: Jüdische Altertümer. Otto Hendel, Halle a.d.S. 1899, Seite 533. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:FlavJosAnt1GermanClementz.pdf/532&oldid=- (Version vom 23.9.2020)