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Königin als die Herrscherin von Aegypten und Aethiopien bezeichnet wird, die den Solomon besuchte. Von ihr werde ich gleich näheres bringen; das Vorstehende habe ich nur als Beweis dafür angeführt, wie manchmal die Schriften der Aegyptier mit den unseren übereinstimmen.

(3.) 160 Solomon wandte sich nun zunächst gegen die aufsässigen Chananäer, die auf dem Libanon bis zur Stadt Amathe hin wohnten, unterwarf sie und legte ihnen als Tribut auf, ihm Knechtesarbeiten zu leisten und jährlich eine gewisse Zahl Leute zur Bestellung seiner Äcker zu überlassen. 161 Von den Hebräern nämlich diente damals niemand als Knecht, und da ihnen Gott so viele Völkerschaften unterthan gemacht, hatten sie das ja auch nicht nötig, konnten vielmehr die Unterjochten dazu zwingen. Sie thaten deshalb Waffendienst und zogen lieber mit Wagen und Rossen zu Felde, als dass sie zu Knechtesdiensten Neigung verspürten. 162 Über die Chananäer nun, die Solomon mit sich nahm, setzte er fünfhundertfünfzig Aufseher, denen die gesamte Sorge für dieselben oblag‚ und die ihnen namentlich jene Fertigkeiten beibringen mussten, deren sie im Dienste des Königs bedurften.

(4.) 163 Alsdann liess der König im aegyptischen Meerbusen viele Schiffe erbauen, und zwar in einem am Roten Meere gelegenen Orte mit Namen Gasiongabel, nicht weit von der Stadt Aelana entfernt, die jetzt Berenike genannt wird. Denn dieser ganze Landstrich gehörte damals den Juden. Auch für den Bau dieser Flotte erhielt er von der Freigebigkeit Hirams, des Königs der Tyrier, reichliche Unterstützung. 164 Hiram sandte ihm nämlich eine Anzahl Steuermänner und kundige Seefahrer. Diese hiess Solomon mit seinen eigenen Beamten nach Sophira in Indien, dem heutigen sogenannten Goldlande, fahren und ihm von dort Gold holen. Sie sammelten davon gegen vierhundert Talente, worauf sie wieder zum Könige heimkehrten.

(5.) 165 Die Beherrscherin von Aegypten und Aethiopien, die nach Weisheit dürstete und auch im übrigen vortreffliche

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Flavius Josephus: Jüdische Altertümer. Otto Hendel, Halle a.d.S. 1899, Seite 496. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:FlavJosAnt1GermanClementz.pdf/495&oldid=- (Version vom 23.9.2020)