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dauerhaft zu machen. Denn es sei für die Menschen nicht so schwer, sich einen Besitz zu erwerben, als das Erworbene zu behaupten und sich durch keine Sünde desselben unwürdig zu machen.

(5.) 122 Nachdem der König diese Ermahnungen an das Volk gerichtet hatte, entliess er dasselbe. Zuvor jedoch brachte er noch für sich und alle Hebräer zwanzigtausend Kälber und einhundertzwanzigtausend Schafe als Opfer dar. 123 Damals wurde der Tempel zuerst mit dem Blute der Opfertiere benetzt, und alle Hebräer nebst Weibern und Kindern darin bewirtet. Alsdann beging der König mit dem Volke vor dem Tempel vierzehn Tage lang in grosser Pracht und Herrlichkeit und unter Freudenmahlen das Fest Skenopegia (Laubhüttenfest).

(6.) 124 Als sie nun der Festesfreude und den Pflichten gegen Gott genug gethan, kehrten sie alle, nachdem sie sich vom Könige verabschiedet hatten, nach Hause zurück voll Dankesbezeugungen gegen Solomon, der ihnen mit so vieler Mühe ein so herrliches Bauwerk errichtet, und unter heissen Gebeten zu Gott, dass er ihnen ihren König noch lange erhalten möge. Auf dem Heimwege frohlockten sie, sangen Gott Loblieder und legten so die Reise zurück, ohne deren Beschwerden sonderlich zu empfinden. 125 Und auch die, welche die Lade in den Tempel gebracht und dabei Gelegenheit gehabt hatten, seine hervorragende Schönheit auch im Innern zu bewundern und an den grossen Opfern und Festlichkeiten teilzunehmen, kehrten ein jeder in seine Stadt zurück. Der König aber hatte in der Nacht einen Traum, der ihm kundthat, Gott habe sein Gebet erhört 126 und wolle den Tempel in seinen Schutz nehmen und beständig darin wohnen, wenn Solomons Nachkommen und das ganze Volk sich der Gerechtigkeit befleissigten. Insbesondere wolle er ihn selbst, wenn er den Ermahnungen seines Vaters folge, zum Gipfel des Glückes und der Macht führen, und aus seinem Hause sowie dem Stamme Judas stets den Beherrscher des Landes erwählen. 127 Wenn er aber von den Gesetzen abfalle und

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Flavius Josephus: Jüdische Altertümer. Otto Hendel, Halle a.d.S. 1899, Seite 489. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:FlavJosAnt1GermanClementz.pdf/488&oldid=- (Version vom 23.9.2020)