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ihre Söhne ausserhalb der Stadt zu verbergen, damit sie dem David über das, was sich ereignete, Bericht erstatten könnten. Zu diesen schickten sie also jetzt eine treue Magd, welche ihnen den Entschluss Abesaloms mitteilen sollte, und liessen ihnen befehlen, davon eiligst David zu benachrichtigen. 224 Jene zögerten auch nicht im mindesten, sondern bewährten sich als treue und ergebene Diener und begaben sich sogleich auf den Weg, da sie einsahen, dass die grösstmögliche Schnelligkeit hier geboten sei. 225 Als sie nun zwei Stadien von der Stadt entfernt waren, wurden sie zufällig von einigen Reitern gesehen, die dem Abesalom Anzeige erstatteten. Dieser gab sofort Befehl, sie gefangen zu nehmen. Als die Söhne der Hohepriester das gewahr wurden, bogen sie vom Wege ab, begaben sich in ein nahe bei Jerusalem gelegenes Dorf, das Bachures hiess, und baten ein dort wohnendes Weib, ihnen ein sicheres Versteck zu gewähren. 226 Das Weib liess sie darauf an einem Seile in einen Brunnen hinab und deckte dessen Öffnung mit Wolle zu. Als nun die Verfolger ankamen und sie fragten, ob sie die beiden nicht gesehen habe, bejahte sie dies. Sie hätten bei ihr ein wenig ausgeruht und seien dann weitergeeilt; wenn sie ihnen sogleich nachsetzten, würden sie sie vielleicht noch einholen. Die Reiter verfolgten sie auch sogleich, kehrten aber, als sie die beiden nicht fanden, wieder um. 227 Als das Weib sah, dass sie den Rückweg angetreten hatten, und somit für die Jünglinge keine Gefahr mehr zu besorgen war, zog sie dieselben wieder aus dem Brunnen herauf und hiess sie weiterziehen. Sie eilten dann sogleich zu David und meldeten ihm alles genau, was Abesalom beschlossen hatte. David aber gab sofort den Seinigen Befehl, ohne Säumen noch in der Nacht über den Jordan zu setzen.

(8.) 228 Als nun Achitophel sah, dass sein Rat verworfen sei, bestieg er ein Maultier, ritt in seine Vaterstadt Gelmon, rief dort alle seine Verwandten zusammen und setzte ihnen auseinander, was er dem Abesalom geraten

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Flavius Josephus: Jüdische Altertümer. Otto Hendel, Halle a.d.S. 1899, Seite 433. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:FlavJosAnt1GermanClementz.pdf/432&oldid=- (Version vom 23.9.2020)